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Ziel Wiederbewaldung: Eichensaat am Forstbetrieb Nordhalben

Eichensaat auf einem Steilhang bei Heinersberg in der Gemeinde Nordhalben

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Die Klimakrise zeigt sich deutlich im Frankenwald. Ganze Höhenzüge und viele Steilhänge verlieren derzeit ihr fichtendominiertes Antlitz. In den Wäldern der Bayerischen Staatsforsten wurde schon vor Jahrzehnten damit begonnen, solche Fichtenbestände mit verschiedenen Laubbaumarten und Tannen anzureichern, um so stabile Mischwälder zu schaffen.

Aber es gibt nun auch Flächen, welche nach dem Befall durch den Borkenkäfer völlig kahl sind. Eine rasche Wiederbewaldung ist hier nötig, um wichtige Leistungen des Waldes wie Erosions-, Wasser-, und Klimaschutz aufrechtzuerhalten.

Auf einer solchen Kahlfläche, einem Steilhang bei Heinersberg, Gemeinde Nordhalben, hat nun der Forstbetrieb Nordhalben daher eine Eichensaat eingebracht. Die Eichen gehören zu den Baumarten, die wohl noch am ehesten mit den Herausforderungen des Klimawandels klarkommen werden. Das Saatgut dazu kommt von Traubeneichen aus dem Spessart und ist von herausragender Qualität.

Die Forstwirte ziehen mit der Hand flache Rillen quer über den steilen Hang in den moosigen Rohhumus und werfen dann eine handvoll Eicheln auf den Mineralboden. Das erhöht die Chancen, dass die Saat im Frühjahr gut aufgeht, erklärt der zuständige Revierförster Christof Mörtlbauer. Schließlich kann bei einer Saat ziemlich viel fehlschlagen. Anschließend werden die Eicheln wieder locker abgedeckt. Gesäte Eichen können ihre mächtige Pfahlwurzel ungestört ausbilden, während bei der Pflanzung von Eichen die Gefahr von Wurzelfehlbildungen besteht, so Forstbetriebsleiter Daniel Kraus. Geschützt wird die Fläche durch einen Zaun, damit Wildschweine nicht einen Großteil der Eicheln gleich wieder aus dem Boden holen.  Auch wenn die Arbeiten für eine Saat aufwändig und mit hohen Kosten verbunden sind, so ist dies ein wichtiger Baustein für die Schaffung zukunftsfähiger Wälder, sind sich die Verantwortlichen des Forstbetriebs Nordhalben sicher. Und setzen für diese Arbeit auch „gefiederte Mitarbeiter“ ein: In den Forstrevieren sind in sicherer Höhe kleine Tischchen mit Eicheln aufgestellt. Der Eichelhäher nimmt dieses Angebot gerne an und versteckt die Eicheln im Waldboden. Dadurch hilft er mit, die Eiche in den Wäldern weit zu verbreiten, da er letztendlich nur einen kleinen Teil für sich selbst benötigt. Wer es wohl besser macht?