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Wertholzsubmission Südostbayern weiter auf Rekordniveau

Die diesjährige "Braut". Ein Eichenstamm der Waldbesitzervereinigung Traunstein.

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Waging am See, 22. Februar 2018 - Zum 21. Mal fand in diesem Jahr die Wertholzsubmission Südostbayern statt, die vom Forstbetrieb Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten und von den Waldbesitzervereinigungen Traunstein und Laufen–Berchtesgaden zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein organisiert wurde.

Die Veranstalter zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis, das beinahe das Rekordniveau des Vorjahres erreichte. Insgesamt 327 Stämme und damit 365 Festmeter hochwertiges Laub- und Nadelstammholz wurden in diesem Winter von privaten Waldbesitzern und regionalen Staatsforstbetrieben auf dem malerischen Submissionsplatz am Waginger See bereitgestellt.

Mit etwa 93 Festmetern war der Forstbetrieb Ruhpolding (Bayerische Staatsforsten) zum wiederholten Male größter Anbieter auf der Submission. Weitere Bereitsteller von Wertholz waren die Waldbesitzervereinigungen Laufen-Berchtesgaden, Traunstein, Wasserburg-Haag, Altötting-Burghausen und Mühldorf, die staatlichen Forstbetriebe aus Freising, Wasserburg am Inn und Berchtesgaden, sowie der städtische Forstbetrieb Traunstein und der private Forstbetrieb Graf zu Toerring-Jettenbach.

Insgesamt 27 Bieter aus dem gesamten Bundesgebiet und aus den Nachbarstaaten Frankreich und Österreich konnten sich über mindestens einen Zuschlag bei dem schriftlichen Meistgebotstermin (Submission) freuen. Als teuerster Stamm, die sogenannte „Braut“, geht dieses Jahr eine Eiche aus der Wertholzversteigerung hervor. Dieser Eichenstamm wurde von einem privaten Waldbesitzer, durch die Waldbesitzervereinigung Traunstein, bereitgestellt und erzielte einen stolzen Preis von insgesamt 2.434 €. Den Zuschlag für dieses Prachtexemplar (5,00 m Länge, 93 cm im Durchmesser) erhielt ein Sägewerk aus dem Elsass in Frankreich. Für den 3,4 Festmeterf assenden Stamm wurde ein Gebot von 716 €/Festmeter geboten. Der Stamm wird laut Käufer entweder als hochwertiges Furnierholz oder zum Bau von französischen Weinfässern verwendet werden.

Bereits in den Vorjahren zeichnete sich ein stetig steigender Eichenpreis auf der Südostbayern-Submission ab. Die diesjährige deutliche Steigerung der Angebotsmenge auf 131 Festmeter im Vergleich zu den 100 angebotenen Festmeter im Vorjahr setzt damit den Trend nach oben konsequent fort. Damit ist die Eiche die mit Abstand bedeutendste Baumart auf der heurigen Versteigerung. Durchschnittlich erzielte die Eiche aktuell 524 €/Festmeter. Im Vergleich zum Durchschnittspreis vom Vorjahr mit 465 €/Festmeter bedeutet dies eine satte Steigerung des Verkaufserlöses um 13 %. Mit diesen Zahlen untermauert die Baumart Eiche eindrucksvoll ihren Ruf als „Zugpferd“ der Wertholzsubmission in Waging am See.

Gegenüber dem Vorjahr fiel der durchschnittlich gebotene Preis für Eschen-Wertholz erkennbar ab. Wurden im Vorjahr noch 212 €/Festmeter erzielt, beträgt der diesjährige Durchschnittspreis lediglich 188 €/Festmeter. Dieser Rückgang beim durchschnittlichen Erlös wurde sehr wahrscheinlich auch durch ein gewisses „Überangebot“ verursacht, das derzeit bedingt durch das Eschentriebsterben bei dieser Baumart vorliegt. Als Besonderheiten sind in diesem Jahr eher „exotische“ Baumarten wie Eibe, Flatterulme, Zirbe und diverse Obstbäume zu nennen. Ein besonderes Augenmerk wurde dieses Jahr auf das Ergebnis der Flatterulmen gelegt. Die Baumart, die als möglicher Ersatz für die durch das Triebsterben ausfallende Esche gilt, wurde durchschnittlich mit 268 €/Festmeter gewertet. Mit Durchmessern von maximal 37 cm waren die Flatterulmen der Submission noch ein wenig „schmal auf der Brust“. Umso erfreulicher ist der Preis, der bereits in diesen Dimensionen erreicht werden kann.

Beachtlich waren auch die beiden aus dem Bergwald bei Berchtesgaden stammenden Zirbenstämme, die einen durchschnittlichen Preis von 419 €/Festmeter erreichten. Als sehr erfreulich ist heuer das Ergebnis der angebotenen Nussbäume zu bezeichnen. Die 31 aufgelegten Stämme mit insgesamt 18,9 Festmetern wurden im Schnitt für 585 €/Festmeter versteigert. Der teuerste Nussbaumstamm erhielt gar ein Gebot von beachtlichen 920€/Festmeter.

Beim Nadelwertholz war in diesem Jahr die Tanne mit 29 Festmetern noch knapp vor der Lärche mit 28 Festmeter am stärksten vertreten. Der Durchschnittswert fiel mitunter auch auf Grund der angebotenen Qualitäten gegenüber dem Vorjahreswert (223 €/Festmeter) allerdings auf 170 €/Festmeter ab. Auch der mittlere Erlös der Lärchen litt in diesem Jahr offensichtlich qualitätsbedingt und lag mit 223 €/Festmeter deutlich unter dem Vorjahreswert von 267€/Festmeter. Sehr erfreulich ist das diesjährige Ergebnis der Fichte. Rund 21 Festmeter wurden zu einem Durchschnittspreis von 203 €/Festmeter verkauft (Vorjahr 182 €/Festmeter).

Der Durchschnittspreis der Gesamtsubmission liegt in diesem Jahr bei 373 €/Festmeter und damit auf einem ähnlich hohem Niveau wie 2017, als im Schnitt 384 €/Festmeter erzielt wurden. Bemerkenswert ist an dieser Stelle auch, dass der diesjährige Wert im Gegensatz zum Vorjahr ohne einen Riegelahorn erreicht wurde (teuerster Stamm und „Braut“ des Vorjahresmit insg. 14.847 € (!) war ein „geriegelter“ Ahorn). Das spricht für die qualitativ hochwertigen Wertholzstämme, die auch in diesem Jahr auf der Submission den Käufern angeboten werden konnten.

Im Anschluss an die Ergebnispräsentation im Kursaal führen Christian Thaler und Anton Ernst, beide Förster des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Traunstein, sowie die Forstanwärter Julia List und Johannes Erben mit fachmännischen Erläuterungen zu den interessantesten Stämmen der Submission über den Wertholzplatz. Die Wertholzsubmission Südostbayern ist ein Paradebeispiel für das gemeinsame Engagement von privaten und kommunalen Waldbesitzern, Waldbesitzervereinigungen, Bayerischen Staatsforsten sowie der Forstverwaltung in Traunstein. Durch enge Zusammenarbeit wird Jahr für Jahr eine beispielhafte Veranstaltung für die Präsentation und den Verkauf von hochwertigen Hölzern organisiert und durchgeführt. Auch dieses Jahr verdeutlicht das Ergebnis einmal mehr, dass sich die gemeinsamen Mühen lohnen und die Kooperation hochwertige Früchte trägt.

Die detaillierten Ergebnisse