Waldwegepflege im Kronholz bei Haldenwang
12. Juli 2022, Sonthofen – Um die Wege im Wald gut in Schuss zu halten, müssen sie regelmäßig gepflegt werden. Dafür wurden im letzten halben Jahr mehrere Maßnahmen im Staatswald bei Haldenwang durchgeführt.
Einige Spaziergänger und Radfahrer haben sich bereits gewundert, als sie im Wald bei der Börwanger Wiege unterwegs waren: „Jetzt ist auf die ebenen Forststraßen Schotter aufgebracht worden, vorher konnte ich viel besser wandern oder Rad fahren. Warum muss das sein?“ Der zuständige Revierförster Florian Zeller, der den Staatswald in diesem Bereich pflegt, klärt auf: „Einige der Forstwege wurden vergangenen Winter durch Holzerntemaßnahmen und die anschließende Holzabfuhr stark beansprucht. Es sind kleinere Schäden am Wegekörper aufgetreten. Um diese auszubessern, mussten wir Material auf die Wege auftragen. Die aufgebrachte Gesteinsgröße beträgt ungefähr 22 Millimeter, bei gröberem Material würde es für Radfahrer schwieriger und unangenehmer werden.“ Das aufgezogene Planiematerial dient vor allem dazu, die sogenannte Verschleißschicht der Forstwege wiederherzurichten. Diese schützt die Tragschicht des eigentlichen Wegekörpers, der die Lasten aufnimmt.
Mit der Zeit rollen die Steine durch den Verkehr auf die Seiten des Forstweges, Fahrspuren werden sichtbar und es entstehen Schlaglöcher, die nach Regen zu Pfützen werden. Um dies zu verhindern, ist der Einsatz eines Wegepflegegerätes notwendig Dieses Gerät wird an einen Traktor angebaut und ähnelt einem Planierschild. Bei der Überfahrt wird das Wegepflegegerät so eingestellt, dass das nach außen gefahrene feine Kies vom Bankett aus wieder in die Wegemitte gezogen wird. Dabei wird der Weg auch leicht profiliert. So bleibt das für die Wasserableitung notwendige Dachprofil erhalten. In den Wäldern des Forstbetriebes Sonthofen wird das Wegepflegegerät drei bis viermal pro Jahr eingesetzt.
Auch die Seitenstreifen im Staatswalddistrikt Kronholz wurden bearbeitet. Ein Mulcher hat dort das hohe Gras, Brombeeren und kleine Bäumchen abschnittsweise entfernt. Werden die Sträucher und Bäume auf dem Seitenstreifen nicht gemulcht, wachsen diese langsam in Richtung des Weges. Die Wege wären dauernd beschattet und könnten nicht mehr austrocknen. Wasser im Weg beeinträchtigt die Wegestabilität. Als Folge entstünden schnell wieder Fahrspuren und Schlaglöcher. Die Maßnahmen müssen regelmäßig durchgeführt werden, sonst sind die Wege bald für Radfahrer, Wanderer, die Waldpflege und Bewirtschaftung nicht mehr nutzbar.
„Insgesamt investiert der Forstbetrieb Sonthofen über 600.000 Euro pro Jahr in den Wegeunterhalt, damit unsere schönen Waldwege in Schuss bleiben“, resümiert der Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting.