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Waldinventur am Forstbetrieb Kaisheim

Inventurleiter Michael Schramm bei der Suche nach dem Magneten eines Probekreises (Foto: BaySF).

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20. August 2020, Kaisheim - So wie in jeder Firma sind auch im Wald regelmäßig Inventuren notwendig. Diese wichtige und zeitintensive Arbeit wird in den Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten alle 10 Jahre durchgeführt. Bäume lassen sich nicht so leicht inventarisieren wie z.B. der Warenbestand in einem Geschäft. Am Forstbetrieb Kaisheim ist es nun wieder soweit und ein externes Profiteam führt bereits die Außenaufnahmen durch. Die gesamten Arbeiten dauern rund eineinhalb Jahre.

"Wegen der Vielzahl der aufzunehmenden Bäume wird die Aufnahme als Stichprobeninventur mit ca. 4.500 Probekreisen durchgeführt. In der Mitte eines Probekreises ist ein Magnet vergraben. Ansonsten deuten keine Markierungen etc. auf den Probekreis hin. Die Probekreise sind damit für den örtlichen Wirtschafter nicht erkennbar, um Manipulationen auszuschließen. Innerhalb dieser Probekreise werden jeweils alle Bäume erfasst, deren Höhe und Durchmesser aufgenommen sowie evtl. Schädigungen festgehalten. Zusätzlich werden auch naturschutzfachlich relevante Merkmale wie z.B. abgestorbene Bäume oder Höhlenbäume erfasst. Aus den gewonnenen Daten lassen sich der Holzvorrat und im Vergleich zur letzten Inventur auch der Zuwachs ableiten. Beide sind die wichtigsten Stellgrößen für die Bemessung des nachhaltigen Einschlags in der Folgeperiode." so der Inventurleiter Michael Schramm.

Im nächsten Jahr erfolgt die waldbauliche Planung durch ein weiteres externes Team. Dieses stimmt sich für die waldbauliche Detailplanung mit den örtlichen Wirtschaftern ab. Damit fließt auch die örtliche Erfahrung in die Planung ein. Aus den Inventurergebnissen und der zusammengefassten Waldbauplanung ergibt sich letztlich der nachhaltigen Hiebsatz. Dieser gilt dann die nächsten 10 Jahre für den Forstbetrieb Kaisheim.

Forstbetriebsleiter Helmut Weixler und sein Team erwarten mit Spannung die neuen Forsteinrichtungsergebnisse: "Die Auswirkungen des Klimawandels werden wohl deutlichen Einfluss auf unser künftiges Handeln haben. Hinsichtlich der neuen Einschlagswerte erwarte ich nur geringe Veränderungen, da wir trotz einiger Stürme sowie Insekten- und Pilzschäden in der laufenden Periode innerhalb unseres Hiebsatzes geblieben sind. Dieser war 2012 deutlich unter den Zuwachswerten unseres Betriebs festgelegt worden. Unsere Nutzungen lagen seither stets unter dem Zuwachs und waren daher nachhaltig. Der Grundsatz der nachhaltigen Nutzung gilt als eherner Grundsatz in der deutschen Forstwirtschaft seit über 300 Jahren. Den größten Einfluss auf unseren Nutzungssatz wird wohl die großflächige Ausweisung der Donauauen als nutzungsfreier Naturwald haben."