Headerimage

Wald- und Bodenschutz genießt im Staatswald oberste Priorität

Vereinzelter Windwurf durch Orkan Sabine im Forstbetrieb Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten (Foto: BaySF/Jochen Raue).

Download

Erschwerte Bedingungen bei der Waldbewirtschaftung aufgrund des Klimawandels

16. März 2020, Hammelburg - Aufgrund des Klimawandels treffen dieses Frühjahr mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen, die die Waldbesitzer vor große Herausforderungen stellen. Um sowohl dem Wald- als auch dem Bodenschutz im Zuge der gesetzlichen Vorgaben der vorbildlichen Waldbewirtschaftung im Staatswald nachzukommen, hat der Forstbetrieb Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten eine Vielzahl an Vorgaben zum Maschineneinsatz im Wald festgelegt, welche einen günstigen Boden- und Wegezustand gewährleisten soll.

Durch die frühlingshaften Temperaturen der nächsten Tage von über 15 Grad Celsius ist mit einem ungewöhnlich frühen Schwärmflug des Borkenkäfers und damit einhergehenden Waldschutzproblemen zu rechnen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Winterorkan Sabine vom 11.2.2020 mehrere Tausend Festmeter Borkenkäferbrutraum hinterlassen hat. Dieses Brutmaterial ist flächig und weit verstreut über den gesamten Forstbetriebsbereich von rd. 16.000 ha angefallen und muss nun aufwändig aufgearbeitet und möglichst schnell aus den Beständen heraustransportiert werden.

Um den gesetzlichen Vorgaben der vorbildlichen Bewirtschaftung nachzukommen, stellte der Forstbetrieb Hammelburg in den letzten Wochen aufgrund des intensiven Regens die Befahrung der Staatswälder durch Forstmaschinen mehr oder weniger ein. Wegen der fehlenden Frostperioden konnten die regulär durchgeführten Laubholzeinschläge des Winters somit nicht vollständig gerückt werden.

Um den Borkenkäfer bestmöglich in Schach zu halten und die Entwertung der Laubholzeinschläge zu minimieren müssen nun in kurzer Zeit große Holzmengen durch die Rückeunternehmer bewegt werden. Der Forstbetrieb hat deshalb die ausgesprochenen Beschränkungen gelockert und wird sie voraussichtlich in den nächsten Tagen weiter aufheben können.

Um nach wie vor den größtmöglichen Bodenschutz unter den erschwerten, feuchten Bedingungen zu gewährleisten, gelten für den Einsatz von Harvestern und Rückezügen bestimmte Voraussetzungen. Die Befahrung erfolgt ausschließlich auf den markierten Rückegassen. Zunächst sind die am besten abgetrockneten Standorte zu bearbeiten. Weiter gilt, dass nur Forstmaschinen mit mindestens sechs oder mehr Reifen eingesetzt werden dürfen. Zudem darf die Reifenbreite 600 Millimeter nicht unterschreiten. Aufgrund der hohen Bodenfeuchte im Wald sind die Maschinenführer außerdem angewiesen sogenannte Bogiebänder einzusetzen. Sie verursachen für den Forstbetrieb Mehrkosten, gewährleisten aber durch die flächigere Verteilung des Maschinengewichts die größtmögliche Bodenschonung. Sollte es trotz aller Vorkehrungen zu substantiellen Beeinträchtigung des Waldbodens durch Forstmaschinen kommen, ist die Maßnahme umgehend einzustellen.

Trotz dieser Maßnahmen wird es in den nächsten Wochen vor allem auf den Lkw-fahrbaren Forstwegen z.B. durch Verdrückungen und Schlamm zu zeitweisen Beeinträchtigungen für Waldbesucher kommen. Nach Abschluss der Rückung und Abfuhr des Holzes wird der ursprüngliche Wegezustand sobald wie möglich wiederhergestellt.

Um sowohl dem Waldschutz als auch dem Bodenschutz im Zuge der gesetzlichen Vorgaben der vorbildlichen Waldbewirtschaftung im Staatswald nachzukommen, hat der Forstbetrieb Hammelburg der Bayerischen Staatsforsten eine Vielzahl an Vorgaben zum Maschineneinsatz im Wald festgelegt, die unter anderem auch den guten Boden- und Wegezustand gewährleisten sollen.