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Selbst anpacken: Christbäume aus heimischen Wäldern

Der richtige Baum ist gefunden: Forstbetriebsleiter Harald Schiller (r.) hilft beim Verpacken (Foto: Presse/Robert Schmitt).

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Motivierte Waldbesucher und ganze Familien auf der Suche nach ihrem Christbaum (Foto: Presse/Robert Schmitt).

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Allersberg, 19. Dezember 2020 - Eine lange Tradition hat das Christbaumschlagen im heimischen Wald vor den Weihnachtsfeiertagen. 26 Jahre lang organisierte die frühere Vorsitzende der Ortsgruppe des Bund Naturschutzes, Elke Küster-Emmer, diese gemeinsame Aktion zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten. Für Christina Jäger, seit diesem Jahr die neue Vorsitzende der Ortsgruppe, war die Premiere zugleich eine Herausforderung, die einwandfrei gemeistert wurde.

Um den Verkauf auch dieses Jahr unter Corona-Bedingungen wieder stattfinden lassen zu können, musste ein Hygienekonzept erstellt werden und auf dessen Einhaltung war streng zu achten. Die Teilnehmer - darunter viele Familien mit kleinen Kindern - verhielten sich ohne Ausnahme mustergültig. Da viele vergleichbare Veranstaltungen heuer ausfallen mussten, merkte man vielen Menschen - vor allem den Kindern - den Spaß und die Freude an, wenn sie sich glücklich mit ihren erbeuteten Weihnachtsbäumen verabschiedeten.

Neben dem Bund Naturschutz Schwanstetten beteiligte sich der Forstbetrieb Allersberg der Bayerischen Staatsforsten, der insgesamt neun Forstreviere umfasst. Eines davon ist das Forstrevier Roth, dessen Leiter Hubert Riedel bereits seit mehreren Jahren das Christbaumschlagen begleitet. Da Hubert Riedel dieses Jahr verhindert war, wurde er von seinem Chef, dem Forstbetriebsleiter Harald Schiller, bereits zum zweiten Mal dabei, mit vollem Einsatz vertreten.

Mit dem Christbaumselberschlagen wollen die BN-Ortsgruppe Schwanstetten und der Forstbetrieb Allersberg die Menschen ermutigen, sich für einen Baum aus den heimischen Wäldern anstelle eines importierten Weihnachtsbaumes zu entscheiden. Die importierten Bäume stammen oftmals aus Plantagen, bei der Aufzucht werden Dünger und Pestizide eigesetzt, sie sind zum Haltbarmachen imprägniert und werden über hunderte von Kilometern transportiert. "Im Wald der Region dagegen wachsen Fichten und Kiefern von selbst aus Naturverjüngung", erklärt Harald Schiller. "Im Prinzip kommt das Schlagen der Christbäume einer notwendigen Pflege gleich". Die Waldzusammensetzung profitiere also gleichfalls. Die Laubhölzer des Mischwaldes kommen wie gewünscht mehr zur Geltung. "Die Entnahme ist pflegewirksam", so der Förster, "umso schöner, dass wir den Leuten damit eine Freude bereiten können".

Das Christbaumschlagen fand im Staatsforst-Gebiet, im Wald zwischen Leerstetten und Sperberslohe, dem sogenannten "Kessel" statt. Etwa 250 Personen nahmen teil. Nach einer Einweisung durch Forstbetriebsleiter Harald Schiller konnten die Teilnehmer unter den Bäumen, die ohnehin weichen mussten, den passenden für das Weihnachtsfest aussuchen. Sie waren mit Sägen - einzelne auch mit Äxten - und Transportmöglichkeiten für die Bäume reichlich ausgerüstet. Wenn die Suche nach einem Christbaum erfolgreich abgeschlossen und der Baum gefällt war, ging es wieder auf den Heimweg.

Leider musste heuer das vorher traditionelle Aufwärmen und Stärken bei der Schutzhütte mit Glühwein oder Kinderpunsch entfallen. Auch gab es dort keine Lebkuchen und keinen Spekulatius. Und vor allem, als große Enttäuschung für die Kinder, durfte kein Stockbrot über dem offenen Feuer gebraten werden. Als einziger Trost konnte mit auf dem Weg gegeben werden: Auch nächstes Jahr werden die BN-Ortsgruppe Schwanstetten und der Forstbetrieb Allersberg das gemeinsame Christbaumschlagen wieder organisieren und dann hoffentlich mit dem gewohnten, vollen Programm.