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Künftige Holzbauspezialisten zu Besuch im Wald

Zu Besuch im Staatswald – angehende Holzbauspezialisten mit Prof. Colling (5. v. l.), Förster Wachsmann (7. v. l.) und die hündische Jagdhelferin Ella.

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22. Oktober 2019, Wies bei Steingaden - „Stabile Mischwälder und Bauen mit Holz sind aktiver Umweltschutz“. Das ist die einhellige Meinung von Siegfried Völkl vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Bernd Wachsmann, Leiter des Forstreviers Steingaden am Forstbetrieb Oberammergau der Bayerischen Staatsforsten. Zu Beginn des berufsbegleitenden Studiengangs „Fachingenieur Holzbau“ besuchten Architekten, Bauingenieure und Zimmerermeister mit Prof. Dr. Colling von der Hochschule Augsburg am 30.09.2019 den Staatswald zwischen Steingaden und Wildsteig, um einen Eindruck von der naturgemäßen Forstwirtschaft in Bayern am Beispiel der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zu bekommen.

„Wichtigstes Grundprinzip unserer Bewirtschaftung ist die Nachhaltigkeit“ so Wachsmann. „Dieser Begriff steht vor allem dafür, nicht mehr Holz zu ernten, als nachwächst. Jedoch steht Nachhaltigkeit im Wald für weit mehr, so z. B. für die nachhaltige Bereitstellung von sauberem Trinkwasser oder der Schutz vor Lawinen und Erosion im Bergwald.“ Wachsmann ergänzte: „Das unabhängige PEFC-Zertifikat garantiert auch für unsere Holzprodukte, dass wichtige Nachhaltigkeitsregeln eingehalten werden.“

Die künftigen Holzbauspezialisten machten zwischen Fichten, Buchen, Tannen und Ahorne eine „Waldrunde“ auf sog. Rückegassen, der Feinerschließung der Wälder. Nur auf diesen dürfen Maschinen mit bodenschonenden Breitreifen das Holz an die LKW-fahrbare Forststraße bringen. Auf die Frage eines studierenden Zimmerers, ob denn bei dem Ziel, Mischbestände zu etablieren, noch genügend und v. a. gutes Bauholz heranwachsen kann, erklärten die beiden Forstmänner, dass künftig neben der bewährten Fichte vermehrt gleichwertiges Tannenholz in den Verkauf kommen werde, das zwar etwas in Vergessenheit geraten war aber eine ebenso lange Bauholztradition besitzt wie die Fichte. Wichtig, so Wachsmann, seien frühzeitige Pflegeeingriffe in den gemischten Jungbeständen, um später gute Holzqualitäten ernten zu können. Zum Abschluss stellten Völkl und Wachsmann gegenüber den künftigen Holzhausplanern und –bauern klar: „Der nachhaltig bewirtschaftete Wald bindet ständig CO2 im Holz.  Mit der Verwendung im Bausektor stellt unser einheimisches Holzes auf lange Sicht einen starker CO2-Speicher in den Bauwerken dar.“