Herbststimmung im Wald: Trockenstress bei Bäumen
19. August 2022, Kaisheim - „Wer am Wochenende durch den Wald gewandert ist, dem wird aufgefallen sein, dass die Wege bereits jetzt von abgefallenem Laub bedeckt sind wie im Spätherbst. Ein Blick in die Baumkronen von Laubbäumen bestätigte diesen herbstlichen Eindruck“, so der Leiter des Forstbetriebs Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten, Helmut Weixler. Durch die unzureichenden Niederschläge können viele Bäume ihre Wasserversorgung nicht aufrechterhalten und werfen ihr Laub ab. So kommt es zu der vorgezogenen Herbstfärbung bzw. zum Laubfall. Dies betrifft vor allem Laubhölzer, die Laub mit wenig Verdunstungsschutz haben wie z. B. Ahorn, Birke und Buche.
Vor dem Abwerfen des Laubs zieht der Baum wichtige Nährstoffe aus dem Blatt ab, was die Herbstfärbung auslöst, und speichert sie für den Laubaustrieb im Frühjahr. „Wir beobachten aber zunehmend, dass bereits grüne Blätter abfallen. Dies ist ein klares Zeichen für eine dramatische Notreaktion: der Baum musste aufgrund des akuten Wassermangels die Blätter sofort loswerden und hatte keine Zeit für den Nährstoffabzug. Die noch im Blatt befindlichen Nährstoffe gingen ihm damit verloren und fehlen für den Austrieb im Frühjahr.“ so Helmut Weixler weiter.
An sonnenzugewandten Stellen ist die Strauchschicht im Wald verdorrt wie man es eigentlich nur aus südlichen Ländern kennt. Dort ist die Situation im wörtlichsten Sinne brandgefährlich. Wir appellieren daher an Waldbesucher, rauchen oder den Umgang mit offenem Feuer in Waldnähe zu unterlassen.