Freiwillige Helfer im Großen Wald
19.07.2021, Sonthofen - Zum wiederholten Mal reisten Mitglieder des Deutschen Alpenvereins aus ganz Deutschland zur Aktion Schutzwald in Gebirgsreviere der Bayerischen Staatsforsten vom Allgäu bis nach Berchtesgaden. Eine Gruppe mit sieben Teilnehmern unterstützte dabei Berufsjäger Ludwig Weiß im Revier Sonthofen-Ost zwischen Wertacher Hörnle und Grünten.
In der vergangenen Woche wurden mehrere Hochsitze gebaut und repariert. Die Jagd im Gebirge ist wegen des Geländes weitaus aufwändiger. Neben den oft langen Anmarschzeiten betrifft das sowohl den Bau von Jagdeinrichtungen als auch das Liefern des erlegten Wildes. „Die Regulierung der Wildbestände durch die Jagd ist ein essentieller Bestandteil auf dem Weg zu einem artenreichen und damit stabilen Bergwald“, erklärt Berufsjäger Ludwig Weiß den Teilnehmern. Er ist Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Sonthofen.
Oft werden bei diesen Aktionswochen auch Bäume gepflanzt oder Steige repariert, die zur Waldpflege notwendig sind. Der Zusammenhang zwischen Hochsitzbau und Schutz des Waldes muss einem Teil der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern also erst nähergebracht werden.
Der Forstbetriebsleiter von Sonthofen, Jann Oetting berichtet: „In dieser Woche lernen die Alpenvereinsmitglieder von unseren Förstern, Berufsjägern und Waldarbeitern sehr viel über die Zusammenhänge im Wald.“
Die Gruppe hat auch ihre Artenkenntnis vertiefen können: So wurden mit Berufsjäger Weiß beim Mähen von Wildwiesen mehrere heimische Orchideenarten bestimmt. Auch zahlreiche andere Blumen wie Arnika und Kuckuckslichtnelke erfreuten die Teilnehmer der Aktionswoche, die am Ende der Woche erschöpft aber mit dem guten Gefühl, dem Wald geholfen zu haben, abreisten.