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Forstbetrieb Freising mit neuem Forstwirtschaftsplan

Das Gebäude des Forstbetriebs Freising

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Freising, 02. Mai 2017 – Nachhaltig wirtschaften – das ist das Credo der Bayerischen Staatsforsten. Daher wird höchstens so viel genutzt, wie nachwächst. Mit der Übergabe des neuen Forstwirtschaftsplans an den Forstbetrieb Freising wird die Waldbehandlung der nächsten 10 Jahre neu justiert, der Rahmen für den Holzeinschlag verbindlich festgelegt und die Zukunft des Staatswalds im Detail geplant.

Zweieinhalb Jahre waren die „Forsteinrichter“ genannten Sachverständigen im Staatswald des Forstbetriebs Freising unterwegs. Nun ist es soweit: der neue Forstwirtschaftsplan, das Ergebnis der langen Arbeit ist in Kraft.

Ein Jahr wurde der gesamte Wald inventarisiert. Mit einem speziellen und sehr genauen Stichprobenverfahren wurde ermittelt, dass der Forstbetrieb auf seinen 16.700 ha (15.230 ha davon sind Wald) einen Holzvorrat von über 4 Millionen m³ stehen hat. Gut die Hälfte der Waldfläche ist von Nadelbäumen, wie z. B. der Fichte (33%), der Kiefer (16%) oder der Tanne (1%) bestockt. Laubbäume, wie Esche, Ahorn, Buche und Eiche stehen auf den anderen 46% der Waldfläche. Damit ist der Forstbetrieb seinem Ziel, aus ehemaligen Nadelholzwäldern einen gemischten Wald zu formen, der auch die Auswirkungen des Klimawandels besser überstehen kann, schon sehr nahe gekommen. Diese Inventur liefert einen detaillierten Einblick in die Waldstruktur, von der Baumarten-, Durchmesser- oder Vorratsverteilung über den Zustand der nachwachsenden Waldgeneration, die Nutzung der vergangenen Jahre oder Schäden an den Bäumen bis hin zu wichtigen Kennzahlen zum Naturschutz. Ausgehend von diesen Daten kann dann auch der künftige Holzzuwachs genau vorhergesagt werden.

Gestützt auf diese profunde Analyse des Waldbestands wurde im zweiten Jahr der Außenarbeiten für jede gleichartige Waldparzelle genau festgelegt, was dort passieren soll: wieviel Holz im kommenden Jahrzehnt entnommen werden kann, wieviel und welche Bäume gepflanzt werden sollen, welche Ziele die Waldpflege verfolgt, und Vieles mehr.

Ein wesentliches Ergebnis aller Abwägungen ist der Hiebssatz, also die maximale Gesamtmenge des Holzes, das geschlagen werden soll. Demnach kann der Forstbetrieb künftig jährlich 116.000 m³ Holz aus seinem Wald entnehmen. Da diese Menge unter dem Holzuwachs liegt, wird im Laufe der Zeit der Gesamtvorrat dennoch ansteigen. Neu festgelegt wird auch die Menge der zu pflanzenden Bäume. Entsprechend einer an den Boden- und Klimaverhältnissen orientierten Vorstellung der künftigen optimalen Baumartenverteilung werden diejenigen Baumarten durch Pflanzung ergänzt, die nicht durch natürlichen Samenfall nachwachsen. Weil der Forstbetrieb in den vergangenen Jahren große Erfolge bei dieser Naturverjüngung erzielen konnte, wird das neue Pflanzverjüngungsziel deutlich weniger Fläche vorsehen. Die Pflanzungen werden vor allem aus Douglasie, Buche, Eiche und Tanne bestehen, außer im Auwald, wo weit überwiegend mit Laubbaumarten gearbeitet wird.

Mit dem neuen Forstwirtschaftsplan wird die naturnahe Vorgehensweise bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes des Forstbetriebs Freising noch verstärkt. Der differenzierte Plan ermöglicht es, allen örtlichen Situationen des über 11 Landkreise verteilten Betriebs gerecht zu werden. Die Erfüllung der auch vom Waldgesetz für Bayern geforderten Erhaltung bzw. Schaffung von standortgemäßen, naturnahen, gesunden, leistungsfähigen und stabilen Wäl-dern ist damit auch für ein weiteres Jahrzehnt Programm.