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Forstbetrieb Allersberg & Falkner schaffen Nistmöglichkeiten für Eulen

v.l. Die Jäger und Falkner Dr. Janine Brunner & Bastian Link; die Forstwirtsauszubildenden Kilian Schauer, Jakob Gärtner, Bernd Hollstein; Forstwirtschaftsmeister Thomas Beyerlein, Forstbetriebsleiter Harald Schiller. Foto: Robert Schmitt

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16. November 2022; Heideck - Vor vielen Jahren gab es kaum ein Dorf ohne mindestens ein Paar der gut taubengroßen Eulen mit dem herzförmigen, weißen Schleier im Gesicht. Sie brüteten in Scheunen, auf Dachböden oder im Kirchturm. Auch auf Feldern und Wiesen hatten sich Schleiereulen in hohlen Bäumen oder im Dachgebälk von Ställen und Hallen eingenistet.

Heute ist die Schleiereule bei uns sehr rar geworden. Von den zehn heimischen Eulenarten hat es die Schleiereule mitunter am schwersten. Der Bestand von etwa 1.300 bis 1.700 Brutpaaren in Bayern hat dieser eleganten Eule einen Platz auf der Roten Liste als gefährdete Art verschafft und ihr Bestand bricht weiter zusammen. Neben der Intensivierung der Landwirtschaft, der Verwendung von Giften gegen Nagetiere und der mäusesicheren Lagerung von Getreide in Silos, ist der Mangel an Brutplätzen ein wichtiger Grund für den Rückgang der Schleiereulen.

Um diesen lautlosen Vögeln mehr Nistmöglichkeiten zu verschaffen, haben sich Dr. Janine Brunner und Bastian Link aus Hilpoltstein mit Bauplänen an die Auszubildenden des Forstbetriebes Allersberg gewandt. Bei deren Ausbilder, dem Forstwirtschaftsmeister Thomas Beyerlein, rannten die Falknerin und der Falkner offene Türen ein. „Unsere Forstwirtslehrlinge müssen bis zum Ende ihrer Ausbildung auch Holzkonstruktionen rein nach Plan fertigen können, ohne diese vorher schon einmal gesehen, geschweige denn zusammengebaut zu haben“, so Beyerlein. „Und wenn wir dabei noch etwas Gutes für den Artenschutz beitragen können, freut uns das umso mehr“, fügt Harald Schiller, der Leiter des Forstbetriebes.

Dank der Initiative von Dr. Janine Brunner und Bastian Link und der sofortigen Unterstützung des Forstbetriebes Allersberg wurden bereits mehrere Brutkästen für die speziellen Anforderungen der Schleiereulen gebaut. Diese werden im Laufe der nächsten Monate in diversen Hütten, Lagerhallen und Unterständen des Forstbetriebes platziert. So wie hier bei der Ausbildungswerkstatt „Waldhaus“ bei Heideck, wo der erste Brutkasten angebracht wurde. „Auch am Medizinischen Pferdezentrum Stephansmühle in Hilpoltstein wird ein Eulenbrutplatz eingerichtet“, ergänzt die Tierärztin Dr. Brunner.

Als nächstes Projekt sollen die Turmfalken bei der Brut unterstützt werden. Auch dafür haben die Auszubildenden des Forstbetriebes erste Brutkastenexemplare gefertigt. „Aktuell sind wir auf der Suche nach geeigneten Standorten für die Kleinfalken-Kästen“, erklärt Bastian Link. Nun heißt es Daumen drücken, dass die eine oder andere Bruthilfe bereits im kommenden Frühjahr angenommen wird.

 

Quellen:

  • Bayerisches Landesamt für Umwelt
  • LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
  • Bund Naturschutz in Bayern