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Der Wald blüht auf – ein Zuhause für Insekten, Vögel und Co.

Blühwiese am Forstbetrieb Weißenhorn (Foto: BaySF).

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Ein vor Jahren geköpfter Hochstumpf am Wegesrand – Lebensraum für Insekten, Vögel und Pilze (Foto: BaySF).

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Der Forstbetrieb Weißenhorn hat in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen für die Verbesserung der natürlichen Lebensräume von Insekten, Vögeln und Co. durchgeführt. Im Juni zeigen sich die Waldwiesen Wald in voller Blüte. 

22. Juni 2020, Weißenhorn - Ein Spaziergang durch den Wald lohnt immer, denn es gibt immer etwas zu entdecken - und derzeit bietet sich im Staatswald noch ein weiterer Blickfang. Die Wildwiesen blühen. Hier tummeln sich bei gutem Wetter unzählige Bienen, Schmetterlinge, Käfer und sonstige Insektenarten. Der Forstbetrieb Weißenhorn der Bayerischen Staatsforsten hat in den vergangenen zwei Jahren eine Vielzahl an Blühwiesen auf Waldlichtungen und ehemaligen Holzlagerplätzen angelegt. So sind insgesamt mehr als sieben Hektar Blütenpracht entstanden, die Insekten und anderen Tieren des Waldes Nahrung und Lebensraum bieten. Auch dieses Jahr wurden weitere Flächen angelegt.

Ausgebracht wird ausschließlich zertifiziertes Saatgut regional natürlich vorkommender Pflanzenarten, wie beispielsweise Knoblauchsrauke, Schlangenknöterich, schwarze Königskerze und Mädesüß. Insgesamt sind über 80 krautartige Pflanzen im Saatgut vertreten. Die unterschiedlichen Pflanzenarten blühen zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr, sodass sie den Insekten den ganzen Sommer über als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen.

Auffallend sind auch einige Laubbäume im Wald oder am Waldrand, die in etwa fünf Meter Höhe "geköpft" wurden. Das Kronenmaterial liegt unweit der Stämme. Manchmal mussten Bäume in Wegenähe aufgrund der Verkehrssicherungspflicht zurückgenommen werden, oft wurden aber Bäume inmitten von strukturarmen Waldbeständen geköpft, um die Biotopvielfalt zu erhöhen. Auf den Flächen des Forstbetriebs Weißenhorn sind es mittlerweile über 150 solcher Hochstümpfe.

Mit der sogenannten Hochköpfung wird aktiv angehendes Totholz geschaffen, welches im Zuge der natürlichen Zersetzung von verschiedensten Arten besiedelt werden kann. Gerade stehendes Totholz ist ökologisch gesehen sehr wertvoll, denn es bietet vielen höhlenbrütenden Vogelarten und Kleinsäugern in sicherer Höhe eine geschützte Behausung. Auch zahlreiche Insekten verschiedenster Arten finden hier einen Lebensraum.

Das Projekt "Der Wald blüht auf" wurde ins Leben gerufen, um in den Staatswäldern das Angebot an Blühflächen und an Totholz als Lebensraum für die heimischen Insekten zu steigern. Ziel ist die Entwicklung, Begründung und Pflege von Blühflächen, blühenden Waldinnensäumen, Hecken und wertvollen Offenlandflächen. Damit wird ein rasches und tatsächlich sichtbares, attraktives Zeichen für die Biodiversität in und um den Staatswald in Bayern gesetzt. Durch Biotop- und Artenschutz im Wald sollen die natürlichen Lebensräume und die genetischen Ressourcen erhalten und verbessert werden. Die Maßnahmen werden im Rahmen eines Waldnaturschutzprogramms vom Freistaat Bayern gefördert. Auf unserer Homepage finden Sie weitere Informationen zu den Bayerischen Staatsforsten, dem Forstbetrieb Weißenhorn und zum Naturschutzprogramm der Bayerischen Staatsforsten "Der Wald blüht auf".