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Borkenkäfer-Bilanz 2021: Niedrigste Schadmengen seit sechs Jahren

Ausreichende Niederschläge, kühlere Durchschnittstemperaturen und konsequente Aufarbeitung sorgen für rückläufige Borkenkäferzahlen im bayerischen Staatswald

Regensburg, 23. Januar 2022 – Gute Nachrichten aus dem Staatswald: „Im Kalenderjahr 2021 gab es mit rund 710.000 Festmetern (fm) die geringsten Borkenkäfermengen seit sechs Jahren“, so ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Wert um 35 Prozent, im Vergleich zum Hitzejahr 2019 sogar um mehr als die Hälfte (-54 Prozent).

 

 

Die Zahlen (auf Tausender gerundet):

2021

710.000 Festmeter

2020

1.088.000 Festmeter

2019

1.534.000 Festmeter

2018

1.046.000 Festmeter

2017

1.174.000 Festmeter

2016

814.000 Festmeter

6-Jahres-Durchschnitt

1.061.000 Festmeter

 

„Ein vergleichsweise kühles und nasses Wetter sorgte dafür, dass die Entwicklung der Borkenkäfer gebremst und die Abwehrkraft der Fichten gestärkt wurde. Hinzu kommt die kontinuierliche und schnelle Aufarbeitung der Schäden – das sind die drei wesentlichen Gründe, warum wir 2021 weniger Borkenkäferschäden hatten als in den Jahren davor“, fasst der Staatsforsten-Sprecher die Ursachen für die geringeren Schäden zusammen.

Die Borkenkäferzahlen für den gesamten Staatswald sind insgesamt rückläufig. Allerdings gab es in Bayern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Während in der Mitte und im Süden Bayerns die Borkenkäferschäden durch zahlreiche Niederschläge und der dadurch gestiegenen Abwehrkraft der Bäume weit hinter den Vorjahren zurückblieben, ist der Frankenwald durch ungleiche Niederschlagsverteilung, wärmere Temperaturen und hohe Ausgangspopulationen der „bayerische Borkenkäferhotspot“.

 

Prognose

Auch wenn die Werte 2021 niedriger als die Zahlen der letzten Jahre sind, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten auch 2022 stetig nach neuen Käferholzbäumen suchen, sie bei Befall markieren und schnellstmöglich aus dem Wald transportieren. „Aufgrund der geringeren Schäden und der geplanten kontinuierlichen Aufarbeitung in den bayerischen Staatswäldern rechnen wir auch 2022 mit deutlich niedrigeren Schadzahlen als in den letzten Jahren – sofern auch das Wetter mitspielt“, so der Sprecher zuversichtlich. 

 

Hintergrund / Wissenswertes

Den Bayerischen Staatsforsten ist es in den letzten Jahren mit einem personellen und finanziellen Kraftakt gelungen, eine Massenvermehrung des Borkenkäfers im Staatswald zu verhindern. Mit dem enormen Aufwand von jährlich mehr als 200.000 Suchstunden in über 1.000 Suchbezirken und über 10 Millionen Euro Kosten für Borkenkäfersuche jährlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatsforsten dem Käfer zu Leibe gerückt.

Während in vielen Teilen Deutschlands und Europas die Nadelholzvorräte in den Wäldern durch die Folgen von Stürmen, Trockenheit, Hitze und Schädlinge abgenommen haben, sind diese im Bayerischen Staatswald stabil und in einigen Landesteilen sogar leicht steigend. „Unsere Anstrengungen beim Waldschutz der letzten Jahre zeigen Wirkung. In den bayerischen Staatswäldern gibt es weiterhin ausreichend Nadelholz, um die hohe Nachfrage bedienen zu können“, teilte der Staatsforsten-Sprecher abschließend mit. Zudem werden die Schadflächen mit klimatoleranten Baumarten angereichert, um den Wald der Zukunft für den Klimawandel zu rüsten.