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Angehende zertifizierte Natur- und Landschaftsführer im Forstbetrieb Rothenbuch

Die angehenden Natur- und Landschaftsführerinnen und –führer vor einer beeindruckenden Biotopbaumeiche zusammen mit Christoph Langguth (6. v. l. verdeckt) und Jann Oetting (3. v. r.)

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Rothenbuch, 04. Juli 2016 - 13 angehende Landschaftsführerinnen und –führer besuchten mit einer Exkursion das Naturschutzgebiet Rohrberg im Forstbetrieb Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten. „Anhand solcher Schutzgebiete beobachten und lernen wir sehr viel“ erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting. „Hier kann man wunderbar sehen, wie sich im Spessart der Wald ohne die Pflege der Förster entwickeln würde.“

Zusammen mit dem Natura2000-Beauftragten Christoph Langguth der Bayerischen Forstverwaltung führte Forstchef Oetting die Gruppe. Dabei erklärten sie die Waldgeschichte, den Zweck von Schutzgebieten und die Walddynamik und beantworteten viele Naturschutzfragen.

Das 1928 unter Schutz gestellte Gebiet sollte die Eichen erhalten. Tatsächlich gehen aktuell aber gerade diese verloren, weil die Buche sie überwächst und ihnen das Licht zum Leben nimmt. „An solchen Flächen können wir sehen, wie wichtig die Arbeit der Förster ist: Die Eiche muss im Spessart gepflegt werden, sonst schafft sie es nicht gegen die Buche. Das gleiche gilt für alle anderen Mischbaumarten auch. In nutzungsfreien Waldflächen setzt sich die Buche durch, das beobachten wir in unseren drei Naturwaldreservaten am Forstbetrieb Rothenbuch“, so Oetting weiter.

Alle Teilnehmer waren beeindruckt von den alten Eichen im Naturschutzgebiet Rohrberg. Der hohe Eichenanteil im Spessart ist historisch begründet. Als der Spessart noch Jagdgebiet für die Kurmainzer Fürstbischöfe war, benötigten sie die Eicheln als Nahrung für das Wild. Nur durch regelmäßige Waldpflege konnten die Eichen erhalten werden. Heute ist das Holz sehr gesucht. „Mit der Eichenpflege werden drei Fliegen gleichzeitig geschlagen: Die Nachfrage nach wertvollem Holz wird bedient, Eichen haben einen sehr hohen ökologischen Wert und man erholt sich einfach gut in Eichenwäldern!“ freuen sich Langguth und Oetting.