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Alte Zaunreste im Kürnacher Wald entsorgt

Vergessene Drahtreste eines alten Kulturzauns (Foto: Simon Lipp, BaySF)

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Zaunreste kurz vor ihrer Entsorgung (Foto: Simon Lipp, BaySF)

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12. Dezember 2023, Sonthofen/Eschach – Bevor der Winter seine Schneemassen im Oberallgäu abgeladen hat, war ein Gruppe von Forstwirten im Kürnacher Wald mit der Beseitigung von alten Zaunresten beschäftigt. „Eine Gefahr für Wildtiere wurde endlich beseitigt“, so Forstbetriebsleiter Jann Oetting.

Im Revier Kürnach-Süd des Forstbetriebs Sonthofen hatten die Waldarbeiter um Vorarbeiter Philipp Ruf in den letzten Wochen alle Hände voll zu tun. Neben der Holzernte und Pflanzung von jungen Bäumen wurden Überbleibsel aus den vergangenen Jahrzehnten entfernt: alte Zaunreste.

In den 70er und 80er Jahren wurden große Flächen im Kürnacher Wald eingezäunt, um gepflanzten Weißtannen eine Chance gegen den Verbiss von Reh, Gams und Hirsch zu geben. „Im Jahr 1985 waren im Revier Kürnach-Süd insgesamt 32 Hektar an Lebensraum eingezäunt mit einer unglaublichen Länge von knapp 18 Kilometer an Wildzaun“, weiß Förster Simon Lipp. Er pflegt den südlichen Kürnacher Staatswald. Aufwändige und sehr kostenintensive Maßnahmen, ohne die bei den hohen Wildbeständen keine Mischbaumarten hätten aufwachsen können. Überall auf der Fläche sind nun Tannengruppen verteilt, welche sich dort in Zukunft versamen können und den Waldumbau automatisch vorantreiben.

„Mein Vorgänger hat dann sukzessive mit dem Abbau der Kulturzäune begonnen, bis im Jahr 2000 schließlich alle Zäune abgebaut waren. Alles ersichtlich aus einem extra geführten Zaunbuch. 18 km Zaun verteilt auf zig Einzelflächen“, berichtet Revierleiter Simon Lipp. Leider wurden beim Abbau ab und zu Drahtreste im Wald vergessen. „Die verwahrlosten Drahtschlingen können zu einer tödlichen Gefahr für Wildtiere werden. Endlich sind diese nun beseitigt“, ergänzt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting.

In Zukunft werden keine Wildzäune im Kürnach Wald errichtet. Die Wildbestände werden über die Jagd zu einem ausgewogenen Verhältnis zum Lebensraum gebracht. So, dass die für den Waldumbau so wichtige Weißtanne ohne mechanische Schutzmaßnahmen aufwachsen kann.