4. September, Nürnberg/Wendelstein – Rund zwei Monate nach dem schweren Waldbrand am Fischleinsberg im Forstrevier Wendelstein haben Forstbetriebsleiter Johannes Wurm und Revierleiter Andreas Böllet die Schadensfläche gemeinsam begutachtet. Auf einer Fläche von rund 1,6 Hektar waren Ende Juni mehrere Tausend Bäume durch die Flammen schwer geschädigt oder vollständig zerstört worden.

 

In den vergangenen Wochen waren Spezialmaschinen im Einsatz, um verbrannte und gefährlich instabile Bäume zu fällen. „Damit haben wir die dringend notwendige Verkehrssicherheit für Waldbesucher wiederhergestellt“, betont Forstbetriebsleiter Wurm bei seinem Besuch vor Ort. Umgestürzte oder herabfallende Bäume seien nach Bränden eine der größten Gefahren. Nun sei die Fläche gesichert und die Vorbereitung für den nächsten Schritt könne beginnen: die Wiederaufforstung.

 

Schon im Herbst wollen die Bayerischen Staatsforsten mit den Pflanz- und Saatmaßnahmen starten. „Wir setzen hier gezielt auf Eichensaat“, erläutert Revierleiter Böllet. „Die Eiche gilt als besonders klimaresilient und bietet zudem wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.“ Durch Saat anstelle von Pflanzung sollen die Bäume von Beginn an tiefer wurzeln und sich besser an die wechselnden Standortbedingungen anpassen. Zusätzlich sollen am Höhenzug des Fischleinsberges Esskastanien gepflanzt werden sowie in den geplanten Eichenbestand vereinzelt Buchen und weitere klimaresistente Laubbaumarten, um die Stabilität des Bestandes insgesamt zu erhöhen. 

 

Forstbetriebsleiter Wurm betont, dass die Wiederbewaldung nach Bränden immer eine langfristige Aufgabe sei: „Unser Ziel ist ein stabiler, vielfältiger Mischwald, der mit den Herausforderungen des Klimawandels besser umgehen kann. Die ersten Schritte dazu haben wir nun eingeleitet.“ Der Forstbetrieb Nürnberg dankt erneut allen Einsatz- und Hilfskräften, die im Juni Schlimmeres verhindert haben. Ohne ihren schnellen und hochprofessionellen Einsatz hätte sich der Brand womöglich noch weiter ausgebreitet und die Schäden wären ungleich größer.

Begang der Waldbrandfläche bei Wendelstein

Forstbetriebsleiter Johannes Wurm und Revierleiter Andreas Böllet (v. li.) begutachten die Brandflächen am Fischleinsberg nördlich von Wendelstein, wo Ende Juni ein Bodenfeuer wütete. Die Flächen wurden bereits gesichert, im Herbst steht die Wiederaufforstung an. Foto: Sebastian Linstädt, BaySF