Rettungsübung am steilen Berghang

Versorgung des „verletzten“ Revierleiters durch die Bergrettung Lofer unter kritischer Begleitung vom Sicherheitsbeauftragtem des Forstbetriebs St. Martin, Bernd Haitzmann.

25. Juni 2025, Saalforste - Die Berufsjäger oder Revierleiter der Bayerischen Saalforste sind meist allein in den weiten Bergwäldern des Pinzgaus unterwegs. Falls hierbei eine Notsituation eintritt, ist in steilen Bergtälern nicht immer eine Handyverbindung für den Notruf sichergestellt. Der Forstbetrieb St. Martin stellt deshalb SPOT-Geräte zur Verfügung, über die im Bedarfsfall einen Notruf via Satellit abgesetzt werden kann. Um die Geräte im Einsatz zu testen, wurde eine Rettungsübung zusammen mit der örtlichen Bergrettungseinheit aus Lofer durchgeführt.

 

Um ein möglichst realistisches Übungsszenario zu haben, wurde im Vorfeld der Rettungsübung nur der Leiter Martin Leitinger über den geplanten Ablauf informiert. Am Freitag, den 13.06. um Punkt 15 Uhr drückte der „verletzte“ Revierleiter Christoph Dinger an seinem „Unfallort“ oberhalb des Forsthauses Falleck den SOS-Knopf an seinem SPOT-Gerät.

Der Notruf ging via Satellit an die Zentrale des Rettungssystems nach Houston in Texas. Diese schickte die Meldung inkl. GPS-Daten umgehend an die zentrale SPOT-Notrufanlaufstelle der Bayerischen Staatsforsten, die Integrierte Leitstelle (ILS) in Traunstein.

Von dort aus wurde die Nachricht über eine elektronische Schnittstelle direkt an die Leitstelle Salzburg bzw. die Außenstelle Zell am See weitergereicht.

Zeitgleich zur Meldung an die ILS erhielt auch der St. Martiner Forstbetriebsleiter Thomas Zanker, der Sicherheitsbeauftragte Bernd Haitzmann und der Servicestellenleiter Bernhard Kurz per SMS und Mail die Info, dass ein Notruf eines Mitarbeiters ausgelöst wurde. 

 

Um 15:19 Uhr erhielt die Bergrettung Lofer von der Leitstelle Zell am See die Info über den Notruf und konnte nach kurzer Abklärung der Details ihre Mannschaft alarmieren und den Unfallort per GPS-Daten lokalisieren.

Gegen 16 Uhr trafen die Bergretter an der Kammerlingalm ein und klärten die Sachlage bei einer kurzen Lagebesprechung. Der Abstieg sowie Transport von Rettungsmaterial ins unwegsame Gelände zum Verletzten konnte daraufhin starten. Hierbei spielte auch Eigensicherung der Bergretter z.B. mittels Seilgeländer eine wichtige Rolle.

Nach Erstversorgung seiner „Knöchelverletzung“ wurde der Verunfallte in der Vakuummatratze auf einer Trage gelagert und mittels Seilzug langsam bergab Richtung Forststraße verbracht. Alle 10 Bergretter waren dabei gefordert und es zeigte sich schnell, dass auch kein Mann zu viel vor Ort war.

 

Nach erfolgreicher Bergung des Verletzten wurde die insgesamt gut geglückte und erkenntnisbringende Übung noch nachbesprochen.

Interessant dabei war der doch nicht unerhebliche Zeitbedarf, bis die Retter informiert bzw. am Unfallort angekommen sind.  Zum anderen zeigte sich, dass die Bergrettung es mittlerweile schon gewohnt ist, bei einem „normalen“ Notruf auch eine Handynummer mit übermittelt zu bekommen. Über diese kann dann ggf. schon Kontakt zum Verletzten aufgenommen werden. Dies ist bei einem SPOT-Notruf aus Gebieten, in denen kein Handyempfang vorhanden ist - allerdings GPS-Daten übermittelt werden -  nicht möglich. Somit war dieses neue Szenario auch für die Männer der Bergrettung eine erkenntnisbringende Übung.

Ablassen des „verletzten“ Revierleiters in steilem Waldgelände mittels Seilzug durch die Bergrettung Lofer

So sieht es aus, wenn am Steilhang mittels Seilzug ein Verletzter abgelassen wird.