

Die Teilnehmer des Bildungsurlaubs im Naturpark Haßberge (Foto: Katja Winter/ Naturpark Haßberge e.V.)
19. September 2025, Bad Königshofen - Eine gesamte Woche lang bereisten 20 Ranger aus verschiedenen deutschen Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten im Rahmen eines Bildungsurlaubs den Naturpark Haßberge. Hier lernten sie aktiv die Region mit ihren zahlreichen Natur- und Kulturschätzen kennen. Ein weiterer Fokus lag auf dem kollegialen Austausch und fachlichen Diskussionen.
Vor dem Hintergrund einer Bildung für nachhaltige Entwicklung lautete das Lernziel dieses Bildungsurlaubs: „Den Teilnehmern soll deutlich werden, dass jeder Bürger im ländlichen Raum von Entwicklungen in wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereichen betroffen ist. Das Ziel ist, die Devise ´Global denken – lokal handeln` für jeden Teilnehmer als annehmbar zu vermitteln.“
Im Rahmen des obigen Bildungsauftrags erlebten die TeilnehmerInnen die abwechslungsreiche, kleinteilige Kulturlandschaft der Haßberge und lernten deren enorme Biodiversität kennen. Die Landschaftsbestandteile artenreiche Streuobstwiesen, zukunftsfähiger Mischwald, historische Weinberge und in Nutzung befindliche Steinbrüche standen hier im Fokus.
Nutzungsformen wie Forst- und Landwirtschaft wurden einschlägig diskutiert und in Wald und Weinberg aktiv erkundet. Die Ranger besuchten des Weiteren lokale Erzeuger sowie einen Regionalladen und genossen in verschiedenen Einrichtungen die fränkische Küche an der Schnittstelle von Wein- zu Bierfranken. Ferner bereisen die Bildungsurlauber auch einige kulturelle Highlights des Naturpark Haßberge – zum Beispiel Fachwerkstädtchen wie Königsberg und Zeil am Main, die historische Kellergasse Unterhaid sowie zahlreiche Ruinen, darunter das Burgeninformationszentrum Altenstein und die Ruine Rotenhan als eine der wenigen echten Felsburgen Süddeutschlands.
Wunderschöne Weitblicke boten sich für die Besucher nicht nur im Naturschutzgebiet Hohe Wann, eines der größten Naturschutzgebiete Bayerns, sondern auch vom Aussichtsturm in der Ruine Bramberg aus. Von Letzterem aus bietet sich bei gutem Wetter ein bemerkenswerter Ausblick in die Rhön, den Frankenwald, das Fichtelgebirge und in die Fränkische Schweiz. Im Bereich digitale Bildung konnten die TeilnehmerInnen die brandneue „Lauschtour“ (eine digitale App über einen abwechslungsreichen Hörpfad) bei Ostheim erleben. Weitere Besucherlenkungseinrichtungen des Naturpark Haßberge e. V. wie Infotafeln und Spielplätze waren ebenso Teil des vielfältigen Wochenprogramms.
Organisiert, begleitet und in großen Teilen durchgeführt hat diese Woche Bildungsurlaub die Naturpark-Rangerin Katja Winter in Rücksprache mit dem Seminarleiter Joachim Walter, Ranger im Biosphärenreservat Rhön. Der Auftraggeber war der Verein zur Förderung der Land- und Forstarbeiter e. V. (VLF). Die Kooperationspartner Bayerische Staatsforsten Bad Königshofen und der Deutsche Burgenwinkel sowie zahlreiche weitere regionale Akteure und Institutionen brachten sich mit hochwertigen Beiträgen in die Bildungswoche ein. Der Naturpark Haßberge erstreckt sich über mehr als 800 Quadratkilometer von seiner südlichen Grenze zwischen Haßfurt und Bamberg nach Bad Königshofen und an die thüringische Grenze im Norden. Er hat Anteil an den vier Landkreisen Bamberg, Haßberge, Rhön-Grabfeld sowie Schweinfurt und liegt daher in Teilen der Regierungsbezirke Ober- und Unterfranken.
Autorin: Katja Winter