

Ein neu angelegtes Feuchtbiotop am Forstbetrieb München. Quelle: Nathalie Kolb/ BaySF
Forstbetrieb München, 17. Oktober 2025 - Wer derzeit durch die Wälder des Forstbetriebs München der Bayerischen Staatsforsten spaziert, mag sich beim Anblick mancher Flächen wundern: Offene Bodenstellen, Fahrspuren und Wasserlöcher erinnern auf den ersten Blick fast an einen kleinen Baggerunfall oder an Waldverwüstung. Doch der Schein trügt – hier entsteht wertvolle neue Naturvielfalt.
Der Forstbetrieb München legt derzeit zahlreiche Feuchtbiotope an, vor allem in den Revieren Isartal und Deisenhofener Forst. Nach den ersten Regenfällen füllen sich die Senken mit Wasser und verwandeln sich in ideale Lebensräume für Amphibien und Reptilien.
„Wir legen bei der Anlage der Feuchtbiotope großen Wert auf Strukturvielfalt“, erklärt Revierförster Maximilian Radlmayr. „Deshalb bringen wir gezielt alte Wurzeln und Stämme ein. Diese schaffen Verstecke, Sonnenplätze und Rückzugsorte. Strukturreichtum geht schließlich Hand in Hand mit Artenvielfalt.“
Auch die Form der neuen Lebensräume ist bewusst abwechslungsreich gestaltet: Wellenförmige Uferlinien, flache und tiefere Bereiche, sonnige und schattige Zonen – all das sorgt dafür, dass sich sowohl wärmeliebende Arten als auch solche, die es kühl und feucht mögen, wohlfühlen können.
Insgesamt entstanden bislang 2 neue Feuchtbiotope im Forstbetrieb München, 3 weitere wurden Instandgesetzt und 9 wurden seit letzten Jahr gepflegt. Einfach ist das nicht, denn in der Münchner Schotterebene versickert Regenwasser schnell im kiesigen Untergrund. „Wir wählen deshalb Standorte, an denen eine natürliche Lehmschicht vorhanden ist oder bringen eine Lehmschicht mit dem Bagger ein“, erläutert der Revierförster. „So bleibt das Wasser auch dauerhaft im Biotop.“
Schon im kommenden Frühjahr hoffen die Forstleute, die ersten neuen Bewohner begrüßen zu dürfen – vielleicht Grasfrösche, Gelbbauchunken oder Libellenlarven. Mit den Feuchtbiotopen tragen die Bayerischen Staatsforsten aktiv zur Förderung der biologischen Vielfalt bei und schaffen wertvolle Lebensräume im Großraum der Landeshauptstadt. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.