29. Oktober 2025, Volkach – Wie können Wälder gesund und widerstandsfähig bleiben, wenn sich das Klima weiter verändert? Mit dieser zentralen Frage beschäftigten sich Mitte Oktober Waldbautrainerinnen und Waldbautrainer aus 13 Bundesländern sowie aus Österreich beim Bundestreffen in Volkach an der Mainschleife. Auf Einladung der Bayerischen Forstverwaltung und der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) kamen die Teilnehmenden zusammen, um ihr Wissen zu bündeln und gemeinsam Strategien für den Aufbau zukunftsfähiger Klimawälder zu entwickeln.

 

Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens standen die Buche und die Eiche – zwei prägende Baumarten, die in warm-trockenen Bereichen wie Unterfranken unter Trockenheit und Schadinsekten leiden. Fachlich drehte sich die Diskussion um den Umgang mit Eichenprachtkäfer-Schäden (Bayerische Forstverwaltung) sowie um waldbauliche Konzepte für die Buche unter Klimastress (Bayerische Staatsforsten). Neben den fachlichen Inhalten ging es auch um die Weiterentwicklung der Trainingsmethodik selbst – also darum, wie Wissen über klimaangepassten Waldbau künftig noch besser vermittelt werden kann. Der kollegiale Austausch und die hohe Fachkompetenz der Teilnehmenden prägten die Tagung.

 

Für die Bayerischen Staatsforsten waren die Waldbautrainer Jonas Duscher und Michael Hollersbacher, Dr. Sebastian Höllerl (Teilbereichsleiter Waldbau) sowie Alexander Schnell von der Forstinventur federführend beteiligt. Wichtige Impulse lieferte zudem Christoph Riegert, Leiter des Forstbetriebs Arnstein, auf dessen Flächen die Exkursionen stattfanden.

 

„Wir alle arbeiten daran, unsere Wälder aktiv an die neuen Bedingungen anzupassen – und wir können dabei enorm voneinander profitieren“, betonte Dr. Sebastian Höllerl. Der überregionale Austausch soll helfen, erfolgreiche Ansätze aus der Praxis zu teilen und innovative Wege im Waldbau weiterzuentwickeln.  „Besonders hervorzuheben ist auch die gute Zusammenarbeit mit der Bayerischen Forstverwaltung, auch hinsichtlich Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen Tagung“, ergänzte Höllerl. 

 

Ein besonderer Höhepunkt waren die „Demoflächen“ der BaySF am Forstbetrieb Arnstein.  Diese langjährig betreuten Versuchsfelder zeigen anschaulich, wie sich unterschiedliche waldbauliche Strategien über Jahrzehnte auswirken. Vor Ort besichtigten die Fachleute Buchendemoflächen in verschiedenen Entwicklungsstadien – von der Jungdurchforstung bis zur Verjüngungsnutzung. Eine neue Station veranschaulichte erstmals Wege, wie junge Waldbestände trotz Trockenheit erfolgreich stabilisiert werden können. „Wir freuen uns, dass wir den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern etwas vorführen dürfen“, so Forstbetriebsleiter Christoph Riegert.  „Und gleichzeitig sind wir froh, dass wir in den Diskussionen von den Kolleginnen und Kollegen auch lernen dürfen.“ 

 

Das Fazit der Teilnehmenden: Nur durch gemeinsames Lernen, vernetzte Forschung und praxisnahe Ausbildung lässt sich der Wald von morgen erfolgreich gestalten – resilient, artenreich und anpassungsfähig im Zeichen des Klimawandels.

Bundestreffen der Waldbautrainer

Forstbetriebsleiter Christoph Riegert (Mitte) erläutert bei einer Exkursion im Rahmen der Bundestagung der Waldbautrainer Deutschlands die Strategien und Maßnahmen des Forstbetriebs Arnstein hinsichtlich geschädigter Buchen.  Foto: Stefan Rittweger, BaySF