Zukunftsszenario Kontinuität

Wir schreiben das Jahr 2030. Die vergangenen 1½ Jahrzehnte waren in Bayern von weitgehender Kontinuität geprägt. In den letzten 15 Jahren gab es keine neuerliche Weltwirtschaftskrise. Kleinere v. a. regional aufgetretene Krisen konnten zumeist aufgefangen werden. Insgesamt ist Europa geeint und in Deutschland gibt es nach wie vor ein solides Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1,5 %.

Die Wirtschaftslage in Bayern und auch die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind nahezu stabil. Diese wirtschaftliche und politische Stabilität wirkt sich auch auf den Wald und dessen Bewirtschaftung aus. Seitens der politischen Führung gibt es ein klares Bekenntnis zur integrativen, multifunktionalen Forstwirtschaft und somit zur Nutzung auf ganzer Fläche.

Flächenstilllegungen im Wald haben im Vergleich zu 2015 kaum zugenommen. Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz als heimisches Produkt mit regionaler Wertschöpfung ist ungebrochen und beständig auf einem konstanten Niveau. Insgesamt ist die Kundenstruktur in den letzten Jahren stabil geblieben. Auch kleinere Veränderungen in der Struktur der aufnehmenden Märkte hatten keine relevanten Auswirkungen auf die Nachfrage nach Holz.

Trotz leicht rückläufiger Gewinne ist es den Waldbesitzern immer gelungen, ihr Kernprodukt mit positiven Deckungsbeiträgen zu vermarkten. Die öffentliche Meinung zu Wald und Natur ist durchweg positiv und das Interesse an solchen Themen stetig gewachsen. Dies resultiert in einem stärker werdenden Wunsch der Bevölkerung nach Mitbestimmung und Teilhabe. Die Kritiker und Befürworter der nachhaltigen integrativen Forstwirtschaft halten sich die Waage.

Eine große Herausforderung ist nach wie vor der Klimawandel und der Umgang mit dessen Folgen. Die meisten Prognosen zum Klimawandel (Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur, geringere Sommerniederschläge, Häufung von Extremereignissen) haben sich dabei bewahrheitet, was sich für die bayerische Forstwirtschaft u. a. im moderat sinkenden Fichtennutzungspotenzial widerspiegelt. Eine Verstärkung des Klimawandels über die Prognosen hinaus wird jedoch nicht erwartet, wodurch die Folgen grundsätzlich im beherrschbaren Rahmen bleiben. Hierzu hat auch der aktive Waldumbau beigetragen. Kontinuierliche Investitionen, um den Klimawandel erfolgreich zu begrenzen (z. B. Reduktion der Treibhausgase), sind jedoch auch in Zukunft unumgänglich. Weltweit wurden seit 2015 viele Innovationen geschaffen.

Die Digitalisierung spielte und spielt dabei eine entscheidende Rolle. Speziell in der Forstwirtschaft herrscht aufgrund der stabilen Rahmenbedingungen ein geringer Innovationsdruck, wodurch es nur vereinzelt zu technischen Neuerungen kommt. Dennoch kam es auch hier durch die fortschreitende Digitalisierung zu einer Zunahme von externen und internen Datenmengen. Die Erhebung und Nutzung von Daten erfolgte verstärkt auch durch Dritte (gesellschaftliche Gruppen) und führt zu einer gesteigerten Informationstransparenz.

Zurück zur Story