(pro Jahr Deutschland gesamt) Mit allen Effekten zusammen kompensiert der deutsche Waldfast 16 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen.
Direkte Reduktion
Wald entzieht der Atmosphäre direkt CO₂, das er für sein Wachstum braucht (neu gebundenes CO₂ abzüglich des durch Nutzung oder Zersetzung des Holzes frei gewordenen CO₂).Produktspeicher
Indem das Holz als Baumaterial von Gebäuden oder Möbeln oder in Form von Papier verwendet wird, bleibt der Kohlenstoff weitere Jahre bis Jahrzehnte gebunden. Dieser gewaltige Speicher nimmt jährlich drei Millionen Tonnen CO₂ zusätzlich auf.Substitutionseffekte
Über den Produktspeichereffekt hinaus ersetzt Holz als Baustoff im Hausbau oder in der Möbelindustrie auch energieintensivere alternative Produkte etwa aus Beton, Stahl oder anderen Materialien.Energetisch genutzt – also als Brennstoff – ersetzt Holz ebenfalls klimaschädlichere Alternativen wie Erdöl oder Erdgas, vorausgesetzt es stammt aus nachhaltiger Forst-wirtschaft.Mischwald vs. Nadelwald
Mischbestände (Eiche-Buche, Buche-Fichte, Buche-Fichte-Tanne) wachsen laut Studien in Deutschland im Vergleich zu den jeweiligen Reinbeständen etwa 1,2-mal so stark – sie legen in den gleichen Zeiträumen also um 20 Prozent mehr Holz zu und binden entsprechend mehr Kohlenstoff bzw. CO₂.unbewirtschafteter Fichtenbestand pro Hektar über 120 Jahre
bewirtschafteter Fichtenbestand pro Hektar inkl. Produktspeicher und Substitutionseffekte über 120 Jahre
Naturwald vs. Bewirtschafteter Wald
Ein Wald, der der Natur überlassen wird, hat zwar im gleichen Alter in der Regel mehr Biomasse bzw. mehr Kohlenstoff gebunden. Aber ab einem gewissen Alter wird die Kohlenstoffaufnahme immer weniger, da Wachsen und Vergehen ins Gleichgewicht gelangen. Ein naturnah bewirtschafteter Wald dagegen hat zwar womöglich weniger absolute Biomasse bzw. gebundenen Kohlenstoff, dafür entzieht er der Luft aber auch im Alter jedes Jahr neuen Kohlenstoff, da aus ihm immer wieder Bäume entnommen werden, um sie zu nutzen. Deren Kohlenstoff bleibt etwa in Möbeln oder Gebäuden gebunden und sorgt für Substitutionseffekte. Anstelle der entnommenen Bäume wachsen wieder neue und binden fleißig Kohlenstoff.verbleibt Kohlenstoff aus Fichtenstammholz im Produktspeicher
verbleibt Kohlenstoff aus Buchenstammholz im Produktspeicher
Nadelholz vs. Laubholz
Beim Bau und für Konstruktionen wird wegen der günstigeren Eigenschaften hauptsächlich Nadelholz verwendet. Hier bleibt der Kohlenstoff länger im Produkt gebunden. Laubstammholz wird eher zum Bau von Möbeln verwendet, die nicht ganz so lange halten.21 – 40-jähriger Wald, pro Jahr/Hektar
160-jähriger Wald, pro Jahr/Hektar
Junger Wald vs. Alter Wald
Der Senkeneffekt eines normalen deutschen Waldes ist in jungen Jahren am größten. Nach einer Anlaufzeit von 20 Jahren erreicht er im Alter von 21 bis 40 Jahren seinen Höhepunkt, weil er in diesem Alter am meisten Biomasse zulegt. Danach sinkt die Senkenleistung stetig.Drei Prozent zu viel
Auch wenn die Menschheit nur drei Prozent zum globalen CO₂-Kreislauf beiträgt, sind es diese drei Prozent, die dem System Probleme machen. Dabei ist die Menge des CO₂ pro Kopf höchst unterschiedlich. Ein Mensch aus Katar verursacht pro Jahr 40 Tonnen CO₂, einer aus Burundi nur 0,04 Tonnen.
Der Anteil des Menschen
Menschen wollen Auto fahren, wollen heizen, kochen, Dinge besitzen. Das alles erzeugt Kohlendioxid. Letztendlich zapfen wir fossile, also uralte Wälder und andere vor Urzeiten entstandene Kohlenstoffsenken an. Denn im Grunde sind Erdöl und Kohle nichts anderes als nicht vollständig verrottete Pflanzen beziehungsweise organische Materialien.
Der Grundbaustein der Natur
Der natürliche Kreislauf macht 97 Prozent der weltweiten CO₂-Bilanz aus. Das heißt, 97 Prozent kommen natürlicherweise in die Atmosphäre – allerdings entzieht die Natur diesen Anteil auch gleich wieder.
Das System läuft rund
Pflanzen nehmen CO₂ auf. Chemisch gesehen reduzieren sie das Oxid, platt gesagt, nehmen sie dem Kohlenstoff den Sauerstoff weg und bauen den Kohlenstoff in ihre eigenen Baupläne ein. Das tun Algen im Meer genauso wie Bäume, Gräser oder Blumen. Das Gas entsteht wieder, wenn die Pflanzen absterben und verrotten. Deswegen sind Wälder und auch Moore so entscheidende Faktoren im CO₂-Kreislauf. Daneben tritt CO₂ bei Vulkanausbrüchen aus und natürlich bei Bränden. Eine wichtige Komponente dabei sind auch die Meere, denn in den gewaltigen Wassermassen lösen sich sehr große Mengen des Gases.
Der Forst als Klimaschützer
In einem bewirtschafteten Wald wird ein großer Teil des im Holz gebundenen CO₂ einfach aus dem System genommen. Das heißt, es verrottet nicht gleich wieder und das CO₂ wird damit nicht gleich wieder freigesetzt.
Der Speicher für uns alle
Holz aus nachhaltig genutzten Wäldern zu verwenden, ist wirksamer Klimaschutz. Und es ist auch noch schön. Denn Holz, das im Kamin brennt, erzeugt nur das CO₂, das vorher gebunden wurde – die Bilanz ist neutral. Und wer Holz in langlebigen Produkten verwendet, verlängert die Speicherung von Kohlendioxid.