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Winterfütterung des Rotwildes

Rotwild, die Jäger unterscheiden in Hirsche, Kahlwild und Kälber – versammelt sich in den Wintermonaten an den für sie eingerichteten Winterfütterungen. Hier wird das Wild über den Winter von den Bayerischen Staatsforsten gut versorgt.

In den Bergregionen wird im Winter bei hohen Schneelagen an ausgewählten Orten das Rotwild gefüttert. Grund ist die starke Besiedelung der Landschaft durch den Menschen, der es dem Rotwild nicht mehr möglich macht, im Winter für die Nahrungsaufnahme in die Täler zu ziehen. Bei hohen Schneelagen, wie sie dieses Jahr schon herrschen, findet das Wild nur noch die Triebe von Bäumen oder Rinde als Nahrung. In dieser Zeit hat sich das Rotwild physiologisch auf sehr karge Nahrung eingestellt, wie Ludwig Weiß, Berufsjäger bei den Bayerischen Staatsforsten in Sonthofen weiß: „Wir füttern in dieser Zeit nur Rauhfutter wie Heu oder Grassilage aus der Region. Die Bakterien im Rotwildverdauungstrakt, die für die Verdauung maßgeblich sind, haben sich darauf eingestellt.“

Die Fütterung des Rotwildes dient nicht nur der Bereitstellung von Nahrung, sondern trägt auch dort zur Vermeidung von Waldschäden bei, wo es hohe Rotwildbestände gibt. Durch das Sammeln des Wildes in den Wintergattern und Fütterungen wird das Rotwild davon abgehalten, großflächig Triebe und Rinde der Bäume zu verspeisen. „Dies kommt unserem Wald natürlich zugute. Je weniger Schäden die Bäume aufweisen, desto besser kann ein stabiler naturnaher Wald entstehen und erhalten werden, der besonders in unserer Bergregion wichtiger Schutz vor Lawinen-, Murenabgängen und Steinschlag darstellt“, erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting.

Die Bayerischen Staatsforsten Sonthofen betreiben zwei Wintergatter. Ludwig Weiß berichtet: „Im Großen Wald werden ca. 70 Stück Rotwild jeden Winter mit vielen Tonnen Heu, Grassilage und Futterrüben versorgt. Die Fütterungsperiode dauert von Dezember bis Ende April. Wichtig ist hierbei viele Ruhe, sodass das Wild seinem natürlichen Tagesablauf folgen kann.“ Das gilt besonders für Waldbesucher, die dem Wild diese Ruhe gönnen sollten. Ludwig Weiß verdeutlich auch noch einmal, dass das Suchen und Mitnehmen der abgeworfenen Stangen der Hirsche verboten ist und das Rotwild damit empfindlich gestört wird. Wird das beachtet, kommt das Rotwild bei den Bayerischen Staatsforsten gut durch den Bergwinter.