Win-win-Situation für den Naturschutz im Kirchholz und die Sicherheit im Umgriff des Klosterhofs in Bayerisch Gmain
17. Januar 2024, Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain – Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben die Gefahr durch eine kranke Linde in unmittelbarer Nähe zum Klosterhof entschärft und gleichzeitig mit dem verbleibenden Stamm und dem Totholz die biologische Vielfalt gefördert.
Vor Tagen musste der Bad Reichenhaller Staatswaldförster Roman Prielmeier am östlichen Rand des Kirchholzes feststellen, dass eine wunderschöne Linde massiv von dem Brandkrustenpilz befallen war. Die außerordentlich stattliche Linde war durch den Pilzbefall vor allem in ihrer Standfestigkeit geschwächt und bedrohte nicht nur die vielen Erholungssuchenden auf dem vielbegangenen Wanderweg entlang des Waldrandes vom Kirchholz, sondern auch ein Gebäudeteil des angrenzenden Klosterhofs in Bayerisch Gmain. Mit großem Sachverstand entschied der Förster Roman Prielmeier nach Konsultation mit weiteren Fachleuten, die Gefahr für Leib und Leben, die von der geschädigten Linde ausging, zu bannen. Kurzfristig wurde eine Spezialfirma mit einer großen Maschine beauftragt, die Linde von oben beginnend abzutragen und einen etwa 4 Meter langen Stamm stehen zu lassen.
Wenn der Pilzbefall es zulässt, wird im Frühling aus dem Stamm ein frisches Grün austreiben. Spechte können den Stamm für Höhlen nutzen, ohne dass eine weitere Gefahr für die Menschen zu befürchten ist. Die abgetragenen Stammteile verbleiben daneben als Totholz, und bieten insbesondere seltenen Käfern und anderen Insekten einen neuen Lebensraum. Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller bedankte sich bei Roman Prielmeier für die gut abgewogene Lösung zum Besten für Mensch und Natur. „Ich kann verstehen, dass einem bei solchen Entscheidungen immer das Herz blutet“, tröstete Müller seinen Försterkollegen.