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Wildschweine: Rekordstrecke im Staatsforstbetrieb Schnaittenbach

Wildschweine sind äußerst schlaue Wildtiere. Ihre Bejagung ist daher nicht einfach (Foto: Klaus Bichlmaier).

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Grafik „Schwarzwildstrecke Staatsforstbetrieb Schnaittenbach“.

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Im vergangenen Jahr wurden 416 Wildschweine erlegt, Nahezu Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, Absolutes Rekordergebnis

22. April 2020, Schnaittenbach – Kurz bevor am 1. Mai die neue Jagdsaison mit der Jagd auf den Rehbock beginnt, zieht der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten Bilanz des vergangenen Jagdjahres.

Im zurückliegenden Jagdjahr (1. April 2019 – 31. März 2020) haben die Förster der Bayerischen Staatsforsten zusammen mit privaten Jägern ein herausragendes Ergebnis erzielt. Allein auf dem Gebiet des Forstbetriebs konnten 416 Wildschweine erlegt werden. Dies ist mit Abstand der höchste Abschuss seit Gründung der Bayerischen Staatsforsten und damit des Forstbetriebs Schnaittenbach im Jahr 2005. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Strecke, also die Anzahl der erlegten Tiere, nahezu verdoppelt werden von 235 auf 416 Wildschweine. Im Vergleich zu den Anfängen ist die Steigerung noch eindrücklicher: Im Jahr 2005 wurden „nur“ 97 Wildschweine erlegt, die Steigerung seitdem beträgt damit unglaubliche 430 Prozent (siehe untenstehende Grafik).

Dies ist sehr erfreulich, da die Jagd auf Schwarzwild, wie Jäger Wildschweine nennen, anspruchsvoll ist und die Tiere zunehmend Schäden in der Land- und Forstwirtschaft anrichten. Zudem breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus. Einige Seuchenherde (Polen, Belgien, Slowakei, Ungarn) liegen in unmittelbarer Nähe zu Deutschland. Das Risiko der Einschleppung nach Deutschland steigt somit und die nachhaltige Verringerung des Wildschweinbestands ist ein wichtiger Beitrag der ASP-Seuchenprävention. Geringe Wildschweindichten sind daher einer von mehreren Faktoren, um eine weitere Ausweitung der Krankheit zu verhindern.

Philipp Bahnmüller, der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, freut sich über den außerordentlichen Jagderfolg: „Mit der Steigerung der Abschüsse leisten die Bayerischen Staatsforsten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Wildschweinpopulation in der Region.“ Ihm ist zudem wichtig zu betonen, dass ohne den hohen Einsatz und das große Engagement der eigenen, aber auch der privaten Jäger solch ein Rekordergebnis nicht möglich gewesen wäre.

Bei der Jagd auf Wildschweine spielt die Bewegungsjagd, deren Anteil in den vergangenen Jahren im Forstbetrieb ausgebaut wurde, eine immer wichtigere Rolle. Bei insgesamt neun solcher Jagden konnte der Forstbetrieb Schnaittenbach von Oktober bis Dezember 2019 allein 58 Wildschweine erlegen.

Bei einer Drückjagd beunruhigen Durchgeher und Hundeführer mit speziell ausgebildeten, meist kurzläufigen Hunden das Wild, scheuchen es aus seinem Versteck, wie etwa Dickungen, und bringen es in Bewegung. Ganz bewusst wird Wild nicht gezielt getrieben oder gehetzt, um es nicht unnötig in Stress zu versetzen. Die Schützen werden über die bejagte Fläche verteilt, postiert auf erhöhten Drückjagständen, und können das vorbeiwechselnde Wild erlegen. Drückjagden sind ein immer wichtigeres jagdliches Instrument, um unabhängig von der Witterung die steigende Population der Schwarzkittel in den Griff zu bekommen.