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Wertastung im Eschacher Wald

Heute: geastete und ungeastete junge Lärchen. Foto: Simon Lipp / BaySF

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Ca. 80 Jahre später - geasteter Lärchenstamm mit Ästen im Kernbereich und astfreiem Bereich. Foto: Benedikt Bitzer / Säge- und Hobelwerk Waltenhofen

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29.09.2023, Sonthofen/Eschach – Um hochwertiges Holz für die Zukunft zu produzieren, wurden im Eschacher Wald junge Lärchen geastet. Davon profitieren können aber erst die zukünftigen Generationen in ungefähr 80 Jahren. „Vorausschauend und nachhaltig zugleich“, findet Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting.

Im Revier Kürnach-Süd von Förster Simon Lipp waren sie unterwegs, die Forstwirt-Azubis um Ausbilder und Forstwirtschaftsmeister Matthias Weiler. Ausgerüstet mit Steckleiter, Hand- und Teleskopsägen zur Astung und mit dem Ziel, qualitativ hochwertiges Lärchenholz zu erzeugen.

Bei der Beurteilung der Qualität von Stammholz ist dessen Astigkeit ein wichtiges Kriterium. Je astfreier ein Stamm, desto gefragter und desto mehr Erlös kann erzielt werden. Die Astung steigert den Wert eines Baumes und wird deshalb auch Wertastung genannt.

Wer wertvolles, astfreies Lärchenholz produzieren will, muss die Äste im unteren Bereich des Lärchenstammes absägen. Diese Äste würden zwar auch von allein absterben, dann aber noch jahrzehntelang dürr am Baum verbleiben, in den Stamm einwachsen und somit die Qualität des Holzes beeinträchtigen. „Bereits im Alter von 10 bis 20 Jahren sollte die Astung stattfinden, damit noch genug astfreies Holz an den Baum wachsen kann“, erklärt Revierleiter Simon Lipp.

Im Eschacher Wald wurden ca. 12 Meter hohe Lärchen auf eine Höhe von bis zu sechs Meter geastet. Dabei wählten Lipp und Weiler gerade gewachsene und vitale Bäume im Abstand von acht bis zehn Metern aus, die sogenannten Zukunftsbäume. Nur diese werden geastet in der Hoffnung sie mögen Wind, Schnee und Klimawandel möglichst lange trotzen.

Bei der Astung kommt es vor allem auf das richtige Werkzeug und die richtige Arbeitstechnik an. Scharfe Hand- und Teleskopsägen sind die Grundvoraussetzung für ein optimale Wertastung. Bei der Schnittführung ist besonders darauf zu achten, dass die Rinde des Baumes nicht verletzt wird. Durch eine Verletzung könnten Fäulepilze in den Holzkörper eindringen und die Mühen der Astung hätten sich nicht gelohnt.

„Die Astung der Bäume wird am Forstbetrieb in Sonthofen dokumentiert, damit nachfolgenden Generationen das Wissen über die Standorte der geasteten Bäume nicht verloren geht. Sicher ist, dass auch in 80 Jahren solche Bäume sehr gesucht sein werden“, ist Forstbetriebsleiter Jann Oetting überzeugt.

In einem Youtube-Tutorial der Bayerischen Staatsforsten erklärt Forstwirtschaftsmeister Günther Domes ausführlich, was bei der Wertastung zu beachten ist. Reinschauen lohnt sich:

Wertastung | Tutorial der Bayerischen Staatsforsten - YouTube