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Weihnachtsbaum-Casting im Fichtelgebirge

Die „Weihnachtsbaum-Jury“ um Udo Benker-Wienands (links) und Bernhard Kraus (rechts) ist sich einig „Diese Tanne soll es sein!“

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Forstbetrieb Fichtelberg stiftet Christbaum für Deutsche Botschaft in Prag

(27.11.2018) Fichtelberg - Alljährlich schmückt ein Christbaum des Forstbetriebs Fichtelberg einen prominenten Ort. In diesem Jahr steht die Tanne in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag. Dekoriert wird der Baum mit Porzellanschmuck, den deutsche und tschechische Grundschüler hergestellt haben. Der Verein „Leben und Lernen in Kenia“ organisiert die Aktion alljährlich zusammen mit der Firma Rosenthal, dem Porzellanikon in Selb und den Bayerischen Staatsforsten.

Suchend und diskutierend stapfen Gestalten durch den kühlen Fichtel­gebirgs­­wald. Es ist die „Weihnachtsbaum-Jury“ um Revierleiter Bernhard Kraus und Udo Benker-Wienands – Menschen, die alle ein gemeinsames Ziel haben: die schönste Tanne des Fichtelgebirges zu finden, um damit die Deutsche Botschaft in Prag zu schmücken. Im Wald oberhalb des Silberhauses betrachten sie deshalb jeden Baum ganz genau. Ist die Spitze gerade? Sind die Nadeln satt grün? Ist er symmetrisch?

„Genau die ist es!“ ruft Revierleiter Bernhard Kraus plötzlich und zeigt auf eine junge Tanne am Waldrand. Die Jury-Mitglieder wenden sich schlagartig um. Da steht sie, eine prächtige, zehn Meter hohe Weißtanne - wie gemacht, um ein Weihnachtsbaum zu werden. Knapp 25 Jahre im Halbschatten aufgewachsen, hat sie eine besonders schöne Form.

„Wenn wir diese Tanne nehmen, haben wir nicht nur einen tollen Weihnachtsbaum. Wir schaffen auch Platz für die umliegenden Bäume, damit diese in den kommenden Jahren noch besser wachsen können“ stellt Revierleiter Bernhard Kraus fest. Auch Udo Benker-Wienands ist überzeugt: „Der Porzellan-Weihnachts­schmuck, mit dem die Kinder den Baum dekorieren, wird an dieser Tanne hervorragend aussehen!“

Udo Benker-Wienands ist Initiator der Aktion und kommt regelmäßig in der Vorweihnachtszeit nach Fichtelberg, um mit Bernhard Kraus nach Weihnachtsbäumen zu suchen. So fanden sie in den vergangenen Jahren bereits Weihnachtsbäume für den Bayerischen Landtag in München, den Bundestag in Berlin, das EU-Parlament in Straßburg, für den Bischof in Regensburg und die Schlosskirche zu Wittenberg. Die ausgesuchten Tannenbäume spenden jedes Jahr die Bayerischen Staatsforsten.

Was ist der Hintergrund dieser Aktionen? Der Porzellan-Weihnachts­schmuck des „prominenten Tannenbaums“, den die Grundschüler der Luitpoldschule Selb und der Grundschule Hazlow gemeinsam mit der Rosenthal GmbH hergestellt haben, wird nach Weihnachten verkauft. Der Verein „Leben und Lernen in Kenia“ verwendet die Erlöse in Ostafrika für Kinder und deren schulische Bildung.

„Dann soll es diese Tanne sein“ beschließt die Weihnachtsbaum-Jury. Alle Argumente sprechen für diesen Baum - der Casting-Gewinner steht fest. Vorsichtig fällen Waldarbeiter des Forstbetriebs Fichtelberg den Baum, verpacken in gründlich in Netze und laden ihn auf einen Anhänger. So verschnürt tritt die Tanne ihre Reise in die tschechische Landeshauptstadt an. Einen „Fanclub“ hat sie natürlich auch dabei: Bernhard Kraus vom Forstbetrieb Fichtelberg, Udo Benker-Wienands, Vertreter von Rosenthal und Porzellanikon sowie die Schüler aus Selb und Hazlow. Sie alle werden sie in Prag bejubeln, die schöne Tanne aus dem Fichtelgebirge.