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Wassernachschub für Gelbbauchunkennachwuchs

Revierleiter Ernst Süß füllt behutsam Wasser nach

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Forstbetrieb Kelheim bewahrt Feuchtbiotop vor dem Austrocknen

Kelheim, 4. August 2015 – Für den Nachwuchs der Gelbbauchunke im Befreiungshallewald drohte es am Montag richtig eng zu werden. Die trocken-warme Witterung der letzten Wochen hatte ein eigens angelegtes Feuchtbiotop fast gänzlich zum Austrocknen gebracht. Deshalb sind der zuständige Revierleiter Ernst Süß und sein Chef Franz Paulus kurzer Hand ausgerückt und haben für Wassernachschub vom naheliegenden Donauufer gesorgt. „Mit unserer Aktion wollen wir weit über 300 Gelbbauchunkenlarven die Möglichkeit geben, sich in diesem Biotop fertig zu entwickeln“ erklärte Süß. Die Metamorphose von der Kaulquappe zur Jungunke dauere noch etwa zwei Wochen. Bis dorthin wird der Revierleiter den Wasserstand laufend kontrollieren. Bei der Kartierung in den FFH-Gebieten „Hienheimer Forst“ und „Weltenburger Enge“ wurde die Gelbbauchunke als besonders schützenswerte Art erfasst. „Damit haben wir in unserem Zuständigkeitsbereich eine besondere Verantwortung ihren Lebensraum zu erhalten und nach Möglichkeit zu verbessern“ sagte Forstbetriebsleiter Franz Paulus. In den letzten Jahren wurden im Forstbetrieb für die Gelbbauchunke gezielt kleine Tümpel als Aufenthalts- und Reproduktionsgewässer angelegt. Als Kulturfolgerin nutzt sie aber gerne auch mit Wasser gefüllte Gräben oder Fahrspuren zum Laichen. „Unsere Förster haben deshalb insbesondere während der Laich- und Aufwuchszeit, sprich vom späten Frühjahr bis Sommer, bei der Waldbewirtschaftung ein offenes Auge für wassergefüllte Bereiche und die darin vorkommenden Lebewesen“, so Paulus. „Wenn wir zum Beispiel im Sommer wegen eines Borkenkäferbefalls dringend Holz aus dem Wald bringen müssen, nehmen wir auch Umwege in Kauf und sperren gegebenenfalls mal eine sensible Gasse für den Rücker“ ergänzte Süß.

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) gehört innerhalb der Klasse der Amphibien zur Familie Bombinatoridae. Der spitzwarzige Froschlurch hat eine unscheinbar gefärbte Oberseite, während die Bauchseite eine leuchtend gelb-schwarze Warnfärbung aufweist.