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Waldumbau für den Klimawald

Beim Waldumbau packen auch gelegentlich Schulpraktikanten*innen mit an (Foto: BaySF/Schlegel).

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An den Infotafeln können sich Waldbesucher und Waldbesucherinnen über die Holzerntemaßnahmen und den damit verbundenen Waldumbau informieren (Foto: BaySF).

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Hammelburg, 19. März 2021 - Der bayerische Staatswald bedeckt rund zehn Prozent der bayerischen Landesfläche. Ursprünglich waren zwei Drittel davon mit Nadelbäumen, vor allem mit Fichten bestockt. Lange ist das gutgegangen, doch es hat ein Umdenken stattgefunden. Das Klima ändert sich rasant und die Forstwirtschaft wappnet sich. Stück für Stück werden die reinen Nadelholzwälder in strukturreiche Mischwälder mit einem hohen Anteil an Laubbäumen überführt.

Gerade für unsere Wälder in Unterfranken wird der Klimawandel gravierende Folgen haben: Die Bayerischen Staatsforsten reagieren darauf und bauen die Staatswälder um, hin zu strukturreichen, gemischten und stabilen Wäldern, die dem Klimawandel trotzen. Dieser Umbau passiert wo möglich in vorgeschädigten Beständen (z.B. nach Borkenkäfer oder Sturmwurf). Stehen solche Schadflächen nicht zur Verfügung werden auch ungeschädigte Bestände für den Waldumbau genutzt.

Hier in der Abteilung Oberhart wurde der Waldumbau in einem noch nicht vorgeschädigtem Wald umgesetzt. Ca. 100-jährige, nicht standortsgerechte, erntereife Fichten wurden entnommen, um klimastabilen Eichen Platz zu machen. Im Herbst werden hier ca. 10.000 kleine Eichen gepflanzt.

Der Forstbetrieb Hammelburg pflanzt jedes Jahr mindestens 20 Hektar Neukulturen um das o.g. Ziel zu erreichen. Dabei kommen nur noch klimastabile Baumarten, wie z.B. die Eiche und Douglasie zum Einsatz. Durch das Programm der Bayerischen Staatsregierung „Wir schaffen den Klimawald“ wird dieser Umbau noch forciert und es kommen zunächst in den nächsten 5 Jahren noch rd. 10 Hektar pro Jahr allein hier am Forstbetrieb Hammelburg dazu.

Warum haben die Förster diesen Holzeinschlag an dieser Stelle so gemacht?

Der Standort hier ist ein von Staunässe beeinflusster Standort. Von Natur aus würden hier Eichenwaldgesellschaften wachsen. Daran orientiert sich der Forstbetrieb an dieser Stelle. Sozusagen gibt uns da das Gesetz des standörtlichen das Handeln über die vom Standort abhängige Baumarteneignung vor. Die Eiche ist eine Lichtbaumart. d.h. sie braucht zum Wachsen sehr viel Licht. Dieser Eingriff musste so stark erfolgen, um diesem Anspruch zu genügen.  Dabei hat sich dieses Vorgehen bei der Begründung der Eichenwälder über viele Jahrhunderte bewährt. Fast alle vorhandenen Eichenwälder wurden mehr oder weniger so wie wir es hier sehen, mit einem gewissen Freiflächencharakter, begründet.

Der Forstbetrieb Hammelburg

Der Forstbetrieb Hammelburg bewirtschaftet mit seinen 46 Beschäftigten rd. 15.800 ha Wald in 9 Forstrevieren in den Landkreisen Bad Kissingen und Main-Spessart. Jährlich werden rd. 109.000 m3 Holz geerntet und rd. 21 Hektar (das entspricht ca. 30 Fußballfeldern) Wald neu angepflanzt.

Neben dem Hauptprodukt Bauholz werden ca. 35 % als Brenn- Industrie- und Rechtholz genutzt. Alle forstbetrieblichen Arbeiten basieren auf der Idee der nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft. Sie ermöglicht das Miteinander von Holznutzung, Naturschutz und Erholung in einem integrativen Ansatz. Neben ca. 580 km Forstwegen, die auch als Rad- und Wanderwege sehr gut geeignet sind, findet man in unseren Wäldern zahlreiche Erholungs- und Naturschutzschwerpunkte. Wir laden Sie recht herzlich zu einem interessanten und abwechslungsreichen Besuch in unseren Wäldern ein.

Hier finden Sie die Kontaktdaten des Forstbetriebs Hammelburg.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Bayerischen Staatsforsten.