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Waldnaturschutz auf dem Prüfstand

Moorfrosch im Paschenweiher bei Fichtelberg

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Forstbetrieb Fichtelberg aktualisiert sein Naturschutzkonzept

Fichtelberg, 18. April 2017 – Planung und Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen und Biotoppflege im Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg standen im Mittelpunkt einer Untersuchung, die die Bayerischen Staatsforsten durchführte. Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurden die Aktivitäten des Forstbetriebs auch von Naturschutzverbänden und Behördenvertretern begrüßt.

Gut gefüllt war der Besprechungssaal am Forstbetrieb Fichtelberg bei der Präsentation des überarbeiteten regionalen Naturschutzkonzepts für den Forstbetrieb Fichtelberg. Vertreter von Naturschutzbehörden und –verbänden hatten sich ebenso eingefunden, wie Mitarbeiter der Forstverwaltung.

„Der Forstbetrieb Fichtelberg leistet „Pionierarbeit“ in Sachen Waldnaturschutz“ lobte Reinhardt Neft, Vorstand bei den Bayerischen Staatsforsten die Förster. Besonders hob er die zahlreichen Projekte hervor, wie die Pflege der Auerhuhnlebensräume und die Zusammenarbeit mit den freiwilligen Helfern des Bergwaldprojekts. Beispielhaft sei auch die enge Vernetzung zu Wissenschaft und Lehre.

„Naturschutz im Wald ist vielfach in die Waldbewirtschaftung integriert“ so der Forstmann. Der Schutz von seltenen Arten und ihren Lebensräumen sei oft das Ergebnis der nachhaltigen Forstwirtschaft, die auf die Bedürfnisse seltener Tier- und Pflanzenarten Rücksicht nimmt. „Wichtig ist nicht nur das Erarbeiten unserer Naturschutzkonzepte, sondern vor allem auch ihre Umsetzung vor Ort im Wald. Ich lade alle am Wald interessierten Bürger und Verbände herzlich ein, in diesem Netzwerk mitzuwirken und die Planungen mit Leben zu erfüllen. Die Menschen sollen miterleben können, wie Naturschutz im Staatswald gelebt und weiterentwickelt wird.“

Axel Reichert, Experte für Naturschutz im Wald, hatte seit letztem Jahr die Naturschutzaktivitäten des Forstbetriebs unter die Lupe genommen und gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort neue Projekte definiert. Die Ergebnisse seiner Untersuchung präsentierte er den interessierten Zuhörern. Von großflächigen Moorrenaturierungen konnte er berichten, vom Freihalten von Bachläufen, von Felsfreistellungen. Projekte zur Verbesserung des Lebensraums von Kreuzotter, Auerhuhn, Gartenschläfer und anderen Arten führten die Mitarbeiter des Forstbetriebs durch. Schwerpunkte für die Zukunft werden im Fichtelgebirge weiterhin die Wiedervernässung der Moore, der Schutz der Auerhühner und die Pflege von Gewässern sein.

Forstbetriebsleiter Winfried Pfahler untermauerte die Ausführungen des Naturschutzexperten mit einigen Zahlenbeispielen. So seien in den vergangenen 10 Jahren mehr als 100 Hektar Moore wieder in einen naturnahen Zustand überführt und eine Waldfläche von über 200 Hektar für die Ansprüche der Auerhühner optimiert worden. Dafür dankte er seinen Mitarbeitern vor Ort. „Nur durch Ihr großes, persönliches Engagement war das alles möglich.“

Bei einer Exkursion in das Fichtelsee-Moor und an den Paschenweiher konnten sich die Teilnehmer selbst ein Bild von aktuellen Naturschutzprojekten des Forstbetriebs machen. Das größte Lob kam dabei am Ende der Exkursion von einer Teilnehmerin aus Bayreuth: „Wir sind froh, dass wir mit den Bayerischen Staatsforsten einen verlässlichen Partner beim Waldnaturschutz haben.“

Das regionale Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Fichtelberg steht zum Download auf der Internetseite der Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung: www.baysf.de/naturschutz