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Waldbewirtschaftung zertifiziert

Bei der PEFC-Kontrolle einer Seilbahn-Holzernte (v.l.n.r.: Andreas Dorn vom Forstunternehmen Hösle, Einsatzleiter Forstwirtschaftsmeister Michael Karg, Forstbetriebsleiter Jann Oetting, Auditor Wilfried Stech, Forstanwärter Stefan Lodd (Foto: Rainer Ruf, BaySF)

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11.08.2020, Sonthofen – PEFC bestätigt nachhaltige und vorbildliche Waldbewirtschaftung am Forstbetrieb Sonthofen. Im Rahmen einer zweitägigen Prüfung vor Ort machte sich Auditor Wilfried Stech ein Bild von der naturnahen Waldpflege des Staatsforstbetriebs Sonthofen.

Jedes Jahr finden in den Wäldern der Bayerischen Staatsforsten vor Ort Audits für das PEFC-Zertifikat statt. Dieses Jahr wurde der Forstbetrieb Sonthofen auditiert. Die renommierten Zertifizierer nehmen dabei den Wald und die Bewirtschaftung genau unter die Lupe und prüfen besonders, ob die Nachhaltigkeitskriterien beachtet werden.

„PEFC“ ist die Abkürzung für einen echten, englischen Zungenbrecher: Programm for the Endorsement of Forest Certification schemes. Auf Deutsch kann man es gut mit dem Begriff „Wald-TÜV“ umschreiben. „Produkte mit dem PEFC-Siegel geben dem Verbraucher die Gewissheit, dass die eingesetzten Rohstoffe aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammen“ so Wilfried Stech, PEFC-Auditor der HW-Zert GmbH (www.hw-zert.de). Zwei Tage lang hat er die Staatswälder des Forstbetriebs Sonthofen begutachtet, zahlreiche Dokumente und Nachweise kontrolliert, um sicherzustellen, dass die vorgegebenen Standards und Grundsätze des Zertifikates eingehalten werden.

 „Das Ziel unserer Arbeit ist es, bei einer integrativen Vorgehensweise die ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüche an den Wald bestmöglich zu erfüllen. Dabei wollen wir sicherstellen, dass alle Belange durch unsere Mitarbeiter angemessen berücksichtigt werden“, so Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. „Und die Ansprüche an den Wald und die Forstwirtschaft, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, werden immer größer und vielfältiger! Herr Stech legt dabei durchaus die Finger in die Wunde und zeigt z.B. Verbesserungspotentiale auf“, so Oetting weiter. „So ist eine der wesentlichen Anmerkungen des Auditors: Wir müssen weiterhin auf angepasste Wildbestände hinwirken, bei denen die Waldverjüngung und der Waldumbau funktioniert.“

Ein unabhängiger Prüfer, so wie es die PEFC-Auditoren sind, unterstreicht den Anspruch der Bayerischen Staatsforsten, ihre nachhaltige Waldbewirtschaftung transparent darzustellen. Neben den gesetzlichen Vorgaben werden auch die drüber hinausgehenden strengen Standards und Grundsätze der PEFC-Zertifizierung eingehalten.

Im Rahmen einer Produktkettenzertifizierung werden aber auch z.B. holzverarbeitende Betriebe (Sägewerke, Schreinereien usw.) kontrolliert. Das PEFC-Logo kommt mittlerweile auf sehr viele Erzeugnisse, wie z.B. Dielen, Kanthölzer, aber auch Papiertaschentücher oder sogar Kleidungstücke, die aus Viskosefasern aus Buchenholz hergestellt werden. Weltweit sind bereits mehr als 300 Millionen Hektar Wald, deutschlandweit rd. 7,3 Mio. Hektar nach PEFC zertifiziert. Das sind immerhin ca. zwei Drittel unseres Waldes. PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung und Vermarktung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem.

Über 60 Einzelmerkmale wie z.B. Kriterien der Arbeitssicherheit, der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Schutzfunktion der Wälder wurden am Forstbetrieb Sonthofen überprüft. Das Ergebnis war für den Forstbetrieb Sonthofen sehr gut: Alle PEFC-Kriterien wurden umgesetzt sowie entsprechend sauber dokumentiert. Auditor Stech bestätigt: „Die Waldbewirtschaftung durch die Bayerischen Staatsforsten erfolgt vorbildlich und nachhaltig!“ und Forstbetriebsleiter Oetting freut sich: „Ich wusste immer schon, bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Staatswald in besten Händen! Und jetzt haben wir es wieder schriftlich bestätigt bekommen.“