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Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer informiert sich zum Stand der Käferholzaufarbeitung am Forstbetrieb Kaisheim

Vorstand Martin Neumeyer (sechster v. l.) und Mitarbeiter aus den Forstbetrieben Kaisheim und Kipfenberg besichtigen das Nasslager des Forstbetriebs Kaisheim.

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Kaisheim, 24. August 2017 - Der Borkenkäfer vermehrt sich in Fichtenwäldern heuer rasant. Auch im Forstbetrieb Kaisheim ist der Schädling im Bereich des Jura stark vertreten. Vorstand Martin Neumeyer der Bayerischen Staatsforsten informiert sich über die Käferbekämpfung am Forstbetrieb.  

Helmut Weixler, der Leiter des Forstbetriebs Kaisheim stuft die aktuell starke Entwicklung des Borkenkäfers als "gefährlich" ein: „Die rasante Vermehrung des Borkenkäfers ist eine Folge der trockenen und heißen Witterung im Frühjahr und in den Vorjahren. Dadurch wurden viele Fichten vor allem auf durchlässigen Böden geschwächt und damit dem Borkenkäfer das Eindringen erleichtert. Normalerweise entstehen in einem Sommer zwei Käfergenerationen. Da der erste Schwärmflug bereits Anfang April erfolgte, werden heuer drei Generationen entstehen. Damit vertausendfacht sich die Zahl der Ursprungs-Borkenkäfer.“  

Der Forstbetrieb Kaisheim geht derzeit mit aller Kraft gegen die Borkenkäfer-Vermehrung vor: Unsere Mitarbeiter durchstreifen die Wälder und suchen nach befallenen Fichten. Im Anfangsstadium sind diese am Bohrmehl erkennbar, das sich unten am Stamm sammelt. Nach zwei bis vier Wochen, wenn sich der Käfer weiter entwickelt hat, sind die befallenen Bäume an der Rotverfärbung der Krone und massiven Nadelverlusten sowie dem Abfall der Rinde leicht zu finden.  

Die Käferbäume fällen wir und transportieren sie rasch aus dem Wald ins Sägewerk. Allerdings sind gegenwärtig viele Sägewerke mit Käferholz z. B. aus Privatwäldern bestens versorgt oder urlaubsbedingt geschlossen.  

Hier greift nun das „Marktentlastungsprogramm“ der Bayerischen Staatsforsten: Ein Baustein dieses Konzepts ist die Einlagerung von bedeutsamen Mengen Käferholz in Naßlager. In einem Naßlager werden die eingelagerten Stämme künstlich beregnet. Durch die Beregnung wird der Käfer in der Rinde ersäuft und gleichzeitig die Holzqualität über einen längeren Zeitraum erhalten. Die Einlagerung trägt auch dazu bei, die gegenwärtige „Holzschwemme“ abzupuffern. In Zeiten geringeren Holzaufkommens werden die eingelagerten Hölzer bedarfsgerecht an die Kunden ausgeliefert. Damit wird das gegenwärtige Überangebot an Käferholz verringert und der Preisverfall auch für die Privatwaldbesitzer gedämpft.