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Vorbild Natur – Waldwirtschaft & Naturschutz bei den Bayerischen Staatsforsten

Forstbetriebsleiter Dr. Müller stellt das Konzept der integrativen Waldbewirtschaftung bei den Bayerischen Staatsforsten vor, das Holznutzung und Naturschutz vereint.

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Berchtesgadener Land und Chiemgau, 14. Juli 2015 - Im Rahmen einer organisationsübergreifenden Exkursion zeigten die Bayerischen Staatsforsten in der Nähe von Inzell/Adlgaß etwa 35 eingeladenen Gästen Beispiele eines vorbildlichen Waldnaturschutzes. Unter den Teilnehmern waren Vertreter von Naturschutzverbänden, Naturschutzbehörden, Jagdverbänden, Forstbetriebsgemeinschaften und der Kommunalpolitik. An zwei der insgesamt fünf Exkursionspunkte stellte der Forstbetrieb Berchtesgaden das Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) vor und zeigte an anschaulichen Beispielen wie dieses umgesetzt wird. „So stellen wir uns die gelungene Vereinigung von nachhaltiger Bewirtschaftung und Naturschutz vor – wir nehmen uns die Natur zum Vorbild." Mit diesen Worten resümierte Dr. Daniel Müller, Leiter des Forstbetriebes, die verschiedenen Waldbilder im Forstrevier Inzell. Zuvor hatten er und Revierleiter Georg Berger ausführlich erläutert, wie die BaySF den Naturschutz in die Waldbewirtschaftung einbetten und damit beiden Ansprüchen auf der ganzen Staatswaldfläche gerecht werden. Lob und Anerkennung bekamen die BaySF vonseiten des Naturschutzes für den Erhalt von alten und seltenen Wäldern sowie für ihre Totholz- und Biotopbaumkonzepte. Vielen Exkursionsteilnehmern waren die im Forstbetrieb nachgewiesen seltenen Käferarten und ihre Bindung an abgestorbenes Holz neu. Auch von den mächtigen, über 80 cm starken Alttannen und der Waldstruktur, die der eines Urwaldes ähnelt, zeigten sich viele Teilnehmer tief beeindruckt. „Hier findet man alle Phasen eines Baumlebens, also vom kleinen Sämling aus Naturverjüngung bis hin zum stehenden Totholz, auf ein und derselben Fläche direkt nebeneinander", erklärte Dr. Müller die Kennzeichen für Naturnähe.

In einer ehemaligen Kiesgrube unweit des Falkensees bei Inzell zeigte Förster Georg Berger, wie die Bayerischen Staatsforsten auf all ihren Flächen Verantwortung für den Naturschutz übernehmen. Die Kiesgrube, zu der auch zwei kleine Gewässer gehören, bietet zahlreiche besonders geschützte Biotope, insbesondere für wärmeliebende Pflanzen, Insekten sowie eine Vielzahl von Amphibien und Reptilien. Die Bayerischen Staatsforsten führen hier jährlich umfangreiche Pflegemaßnahmen, wie etwa die Renaturierung des Gewässers, die Offenhaltung der Wiesenflächen oder die Anlage von Verstecken für verschiedene Schlangenarten durch. Revierleiter Berger und Dr. Müller hoben an diesem Punkt die enge Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und -verbänden sowie mit Partnern aus der Wissenschaft hervor, ohne die das Erkennen und Erhalten so seltener und wertvoller Lebensräume nicht funktionieren würde. Für vollends zufriedene Mienen bei den Exkursionsteilnehmern sorgte anschließend die vom Forstbetrieb Berchtesgaden organisierte Brotzeit vor der malerischen Kulisse des Falkensees.