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Von A wie Auerwildbiotoppflege bis Z wie Zaunabbau

Freiwilliger Einsatz für Wald und Natur: Bei einer Arbeitswoche des Bergwaldprojekts e.V. bauen Schüler der Waldorfschule Gröbenzell beim Forstbetrieb Fichtelberg einen entbehrlichen Kulturzaun ab.

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Schüler der Waldorfschule Gröbenzell im Einsatz am Forstbetrieb Fichtelberg

(23.07.2019) Bischofsgrün. – Fast 30 Jugendliche der 8. Klasse Waldorfschule in Gröbenzell waren im Rahmen einer Arbeitswoche des Bergwaldprojekts e.V. im Fichtelgebirge im Einsatz. Dabei lernten sie die Reviere Goldkronach und Röhrenhof des Forstbetriebs Fichtelberg kennen. Ziel dieses Forstpraktikums war es, den Schülern die vielfältigen Funktionen des Ökosystems Wald durch verschiedenste Arbeiten näher zu bringen.

Nach Anreise am Sonntag nachmittag und der ersten Nacht im Zeltlager auf der Auer-Alm in Bischofsgrün konnte die Gruppe bereits am frühen Montagmorgen voller Tatendrang in den Tag starten.

Hubertus Schmidt und Anton Eichermüller, beide Revierleiter am Forstbetrieb Fichtelberg, sowie die Jungförsterin Johanna Zintl, die die Projektwoche federführend für die Bayerischen Staatsforsten betreute, begrüßten die Schülerinnen und Schüler im Fichtelgebirgswald. Dann ging es auch schon los mit der Arbeit.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg ist ein gemeinnütziger Verein, der bei seinen jährlich ca. 100 Projektwochen an 51 Standorten in ganz Deutschland mehr als 2.000 ehrenamtliche Helfer für Naturschutz- und Tourismus-Maßnahmen im den Wald bringt. Dort erleben die Teilnehmer die dynamischen Abläufe im Wald und vielfältige Aspekte der Ökosysteme. Seit vielen Jahren unterstützt das Bergwaldprojekt den Forstbetrieb Fichtelberg bei Arbeiten rund um Naturschutz und Tourismus.

Jonathan Schüppel, Projektleiter des Bergwaldprojekts, leitete die Schüler für eine Bachfreistellung an. Kleine Fichtenbäumchen, die zu dicht am Gewässerrand wuchsen, sollten gefällt werden, damit zukünftig mehr Licht auf den Boden am Ufer fällt. Besonders viel Freude bereitete den Teilnehmern das händische Entrinden der zuvor gefällten Bäume entlang des Gewässers. „Da sieht man, was man geleistet hat“ beschreibt eine Teilnehmerin ihre Motivation. Im Zuge dieser Maßnahme konnte zugleich der Lebensraum der Auerhühner verbessert werden, indem auch im weiteren Umfeld zur Förderung der Beerkrautvegetaion kleine Fichten entfernt wurden.

Im weiteren Verlauf der Woche legten die Freiwilligen einen kleinen Wandersteig entlang der „Wolga“, eines Bachlaufs bei Föllmar frei. Auch „typische“ Forstarbeiten, wie der Abbau eines entbehrlichen Kulturzaunes oder der Schutz kleiner Douglasienpflanzen vor dem Wild standen auf dem Plan.

Als kleines Dankeschön des Forstbetriebs erwartete die Jugendlichen am Freitag eine Abschlussexkursion in den Wildpark Waldhaus Mehlmeisel. Danach spendierte der Forst Wildbratwürste aus eigener Herstellung für einen gemütlichen Abschiedsabend am Lagerfeuer.

Alles in allem zogen sowohl Schüler als auch die Lehrer und Betreuer des Bergwaldprojekts nach der arbeitsintensiven Woche eine sehr positive Bilanz. „Anstrengend, viele Mückenstiche, aber eine tolle Erfahrung“, so beschreibt eine Schülerin ihre Woche. Bei der Verabschiedung der Gruppe lobte Forstanwärterin Johanna Zintl die tolle Leistung des Teams: „Ihr habt reichlich Erfahrungen gesammelt, viel gelernt und erlebt in der vergangenen Woche. Und gleichzeitig konntet Ihr viel Gutes bewirken für die Natur.“