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Versorgungskrise beim Holz vorbei

Wieder ausreichend Holz auf dem Markt / Staatsforsten wollen sichere und dauerhafte Holzversorgung gewährleisten / Moderater Preisanstieg erwartet / Rückläufige Borkenkäferentwicklung

8. September 2021, Regensburg – Die Lage auf dem Holzmarkt hat sich entspannt. Die Versorgungskrise im Frühjahr und Sommer dieses Jahres mit zu wenig Holz vor allem für das weiterverarbeitende Gewerbe ist vorüber. Aufgrund einer Beruhigung des Absatzmarktes für Schnittholzprodukte gibt es wieder ausreichend Holz für Holzbauer, Schreiner, Zimmerer und für den Bausektor. Die Holzversorgung ist stabil und dauerhaft gewährleistet. „Alle, die gerne mit Holz bauen oder Holz anderweitig verwerten wollen, können mit einer sicheren Holzversorgung rechnen“, so der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Martin Neumeyer.

Bei den Holzpreisen rechnet Neumeyer mit einer stabilen bis moderat steigenden Preisentwicklung. Die Schnittholzpreise sind in den letzten eineinhalb Jahren stark angestiegen. Derzeit zeichnet sich eine Preisberuhigung ab. Die Rohware aus dem Wald – das Rundholz – ist demgegenüber nur verzögert und geringer im Preis gestiegen. „Deshalb rechne ich beim Rundholz mit stabilen bis moderat steigenden Preisen im nächsten halben Jahr bei einem Niveau von rund 120 Euro bis zu 140 Euro je Festmeter frischem Fichtenholz bei regionalen Unterschieden“, so Neumeyer weiter.

Hierzu trägt nach Einschätzung des Staatsforstenchefs auch bei, dass die Borkenkäferentwicklung im größten Forstbetrieb Deutschlands in diesem Jahr weniger dynamisch ist als ursprünglich erwartet. Laut Neumeyer gibt es in Bayern insgesamt deutlich weniger Borkenkäferholz als in den Vorjahren. „Die Bayerischen Staatsforsten rechnen gegenüber dem Jahr 2020 mit einem weiteren Rückgang beim Borkenkäferholz um rund ein Viertel auf ihren Flächen. Bereits 2020 gab es rund ein Drittel weniger Käferholz als im Trockenjahr 2019“, so Neumeyer weiter.

Die überdurchschnittlich hohen Niederschläge im Frühjahr und Sommer in Bayern haben in vielen Regionen zu einem Auffüllen des Grundwasserspiegels und damit zu einer besseren Wasserversorgung der Baumwurzeln und stärkeren Vitalität der Bäume geführt. Zusätzlich haben die kühlen feuchten Perioden die Entwicklung des Borkenkäfers verzögert. Abgesehen von einzelnen Borkenkäferschwerpunktregionen wie beispielsweise dem Frankenwald mit überdurchschnittlicher Trockenheit in den vergangenen Jahren ist das Schadgeschehen durch den Borkenkäfer in diesem Jahr insgesamt überschaubar.

Die Bayerischen Staatsforsten wollen nach Angaben des Staatsforstenchefs ihr Engagement für die regionale Holzversorgung kleiner und mittlerer Sägewerke in Bayern und des dazugehörigen nachgelagerten Gewerbes wie örtlichen Schreinereien und Holzbauunternehmen weiter stärken. „Wir wollen über unsere 41 Forstbetriebe in ganz Bayern und über unsere regionale Eigenvermarktungsschiene mehr Nadelholz als im abgelaufenen Geschäftsjahr anbieten“, so Staatsforstenchef Neumeyer.

Die Bayerischen Staatsforsten rechnen auch für 2022 mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach Holz. Laut Neumeyer wird der nachhaltig produzierte Rohstoff Holz in Bayern als Klimaprodukt zur Vermeidung und Reduzierung von CO2-Emmissionen vor allem im Baugewerbe künftig eine immer größere Rolle spielen.

Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von rund 810.000 Hektar der größte Forstbetrieb in Deutschland.