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Unsere Fichte braucht Freunde

Forstverwaltung und Forstbetrieb zur Waldexkursion im Steinachtal

Weidenberg, 28. September 2015 – Bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayreuth und des Forstbetriebs Fichtelberg präsentieren die Förster mögliche Strategien, um den Wald fit zu machen für die Zukunft. Rd. 60 interessierte Waldbesitzer und Naturschützer informieren sich bei Fachvorträgen im Saal und dem anschließenden Waldbegang.

Ein bunter Mischwald ist nicht nur für das Auge schön. Er ist auch artenreicher und stabiler gegenüber Schädlingen oder dem Klimawandel. Das war die Kernbotschaft einer Veranstaltung, die die Forstverwaltung und Bayerische Staatsforsten gemeinsam in Weidenberg anboten. Dazu konnten Hans-Rüdiger Schmidtnägel, Bereichsleiter Forst am Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Bayreuth und Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg viele Waldbesitzer und Waldfreunde, Vertreter der Kommunen, Natur­schutz­organi­sationen und der Regierung von Oberfranken begrüßen.

Landtagsabgeordneter Heinrich Rudrof hob als Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfrankens in einem kurzen Grußwort die Bedeutung des Rohstoffs Holz hervor: „Holz ist regional und ökologisch – Eigenschaften um die uns die Hersteller vieler anderer Produkte beneiden.“ Gleichzeitig appellierte er an die Öffentlichkeit, die Gesamtbedeutung des Waldes zu beachten, also nicht nur die Naturschutz- und Erholungsfunktion zu sehen, sondern auch den Wirtschaftszweig rund um Wald und Holz mit 18.000 Beschäftigten in der Region.

Bei einer Exkursion an den Fichtelgebirgsanstieg oberhalb von Weidenberg konnten sich die Teilnehmer von den Bemühungen zur Einbringung von Tannen und Buchen in die Fichtenwälder überzeugen. Als Folge der Klimaerwärmung werden die Wuchsbedingungen für die Fichte in Zukunft schwieriger, so dass klimatolerantere Mischbaumarten zur Fichte hinzukommen müssen. Noch sind die Gruppen mit jeweils 20 bis 30 frisch gepflanzten Tannen und Buchen zwischen den Fichten unscheinbar. Einer Zeitreise gleich führte die Fahrt dann durch die angrenzenden Wälder der Bayerischen Staatsforsten. Dort reichern die Förster schon seit vielen Jahrzehnten die Fichtenwälder mit Mischbaumarten an, so dass jetzt vielerorts schon ansehnliche Tannen und Buchen wachsen, eben zehn bis zwanzig Jahre älter, als die frisch gepflanzten Bäumchen am ersten Exkursionspunkt. Auf dem Höhenrücken der Königsheide informierten die Förster des Forstbetriebs Fichtelberg über eine Vielzahl von Naturschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre im Wald.  Ganz im Sinne von Schützen und Nutzen aus einer Hand. Gezielt durchgeführte Entbuschungsmaßnahmen sollen unter anderem das Überleben der Auerhühner sichern.  Diese seltenen Waldvögel, die hier noch leben, ernähren sich hauptsächlich von Heidelbeer-Sträuchern, Kiefern- und Fichtennadeln.

Ihren Abschluss fand die Exkursion dazu passend bei einem kleinen Schluck Heidelbeer-Likör  an einem Aussichtspunkt hoch über dem Steinachtal.