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Totholz ist voller Leben und Lebensgefahr zugleich

Totholzschulung im Forstbetrieb Selb

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(22. Mai 2017) – Selb Totholz in unseren Wäldern hat, wie eine Medaille, zwei Seiten. Für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ist es wertvoller Lebensraum und soll deshalb in unseren Wäldern noch häufiger werden. Bei der Waldarbeit bereitet es aber oft auch Probleme.

Am Forstbetrieb Selb ist bereits ein schwerer Arbeitsunfall durch einen umfallenden toten Stamm bei der Holzfällung passiert. Der Forstwirt hatte damals Glück im Unglück. Die Rettungskette funktionierte tadellos und seine Gesundheit konnte dank rascher medizinischer Versorgung wieder hergestellt werden.

Der Gefährdungsbeurteilung von stehendem Totholz kommt künftig eine immer größere Bedeutung zu. Deshalb fand am Forstbetrieb ein Training zur Gefährdungsbeurteilung von Totholz statt, denn tote Stämme, von denen bei der Waldarbeit eine Gefährdung der Waldarbeiter ausgeht, müssen zu Boden gebracht werden.

Forstwirtschaftsmeister Kurt Flessa und die Fachkraft für Arbeitssicherheit Sebastian Großmann hatten hierzu einen Trainingsparcours ausgearbeitet. An zehn Stationen sollten die Forstleute die Gefahrenlage abschätzen, und entscheiden, welche toten Bäume zu Boden gebracht werden müssen, bevor ein Stamm gefällt werden kann.

Vielfach kam es an den Stationen zu Diskussionen über einzelne Situationen und die davon ausgehende Gefährdung und das war auch der Zweck der Veranstaltung. Wichtig ist immer, dass man sich über eine mögliche Gefährdung im Vorfeld Gedanken gemacht hat und die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr kennt. „Das Thema wird uns weiter beschäftigen.“ Da waren sich alle Beteiligten einig.

Anschließend wurde noch das „Königsbronner Anschlagverfahren“ demonstriert, dass ein erschütterungsfreies hohes Anhängen von Totholz ermöglicht.