Stellungnahme: Pilotprojekt für Verbesserungen der Lebensbedingungen von Stein- und Seeadler
Regensburg, 17. Juni 2020 – Aufgrund zahlreicher Nachfragen und Berichterstattung zum Pilotprojekt für Verbesserungen der Lebensbedingungen von Bartgeier, Steinadler und Seeadler teilen die Bayerischen Staatsforsten mit:
Selbstverständlich bleibt es bei der jagdpolitischen Ausrichtung der Bayerischen Staatsforsten, dass das wertvolle auf der Jagd gewonnene Wildbret bestmöglich als hochwertiges Nahrungsmittel verwendet wird.
Das gezielte Belassen von Wildtierteilen und Aufbrüchen im räumlich begrenzten Projektgebiet orientiert sich an der Schutzbedürftigkeit der Arten Bartgeier, Steinadler und Seeadler sowie dem Nahrungsbedürfnis/-angebot. Zur Umsetzung des Projektes wird es keine erhöhten Abschüsse geben, sondern es ist lediglich daran gedacht, beispielsweise Fallwild (mit Ausnahme von Schwarzwild) verstärkt im Lebensraum dieser Großvogelarten als nutzbare Nahrungsquelle zu belassen. Zudem ist daran gedacht, verstärkt die Reste von zerwirktem Wild wieder in die Reviere an für die schutzbedürftigen Vogelarten gut erreichbare Plätze zu verbringen. Voraussetzung dafür ist die Verwendung bleifreier Munition.
Ferner ist eine lange Übergangszeit vorgesehen: In einem ersten Schritt soll jetzt mit den betroffenen Forstbetrieben und dem LBV unter Einbindung erfahrener Jäger die Kulisse für das Pilotprojekt einvernehmlich erarbeitet werden. Voraussichtlich im nächsten Jagdjahr 2021/22 könnte dann mit der Umsetzung des Projektes vor Ort begonnen werden. Nach Start des Projektes wird es auch noch eine angemessene Übergangsfrist zum Verbrauch vorhandener Restbestände bleihaltiger Jagdmunition geben.