Headerimage

Sehr gute Noten für die Bewirtschaftung des Staatswalds

Betriebsleiter Franz Paulus und Revierförster Thomas Hubmann sind mächtig stolz auf das PEFC-Siegel, welches dem Kelheimer Forstbetrieb vom Auditor Horst Gleißner (v.l.n.r.) erneut verliehen wurde.

Download

PEFC-Zertifizierungsaudit am Forstbetrieb Kelheim

Kelheim, 30. August 2016 – Nach zwei Tagen intensiver Überprüfung durch einen Sachverständigen stand das Ergebnis fest: Der Forstbetrieb Kelheim bewirtschaftet den ihm anvertrauten Staatswald nachhaltig – und zwar ökologisch, ökonomisch sowie sozial. Damit darf sich der Betrieb auch künftig mit dem PEFC-Zertifikat schmücken.

Alle Jahre werden die Bayerischen Staatsforsten hinsichtlich der Einhaltung der strengen PEFC-Richtlinien überprüft, die eine umfassende nachhaltige Waldbewirtschaftung garantieren sollen. Dazu werden nach dem Zufallsprinzip jährlich vier von insgesamt 41 Forstbetrieben ausgewählt. Nach  9 Jahren war diesmal auch der Forstbetrieb Kelheim wieder an der Reihe. Zwei Tage lang hat Horst Gleißner von der HW-Zertifizierungsgesellschaft den Forstbetrieb genau unter die Lupe genommen. Gibt es einen aktuellen Bewirtschaftungsplan? Wie steht es um das eigene Fachpersonal? Passt das Schulungs- und Fortbildungsangebot? Sind die eingesetzten Forstunternehmen entsprechend qualifiziert? Wurden die Herkunftsempfehlungen beim Kauf von Forstpflanzen eingehalten? Sind zur Vermeidung flächiger Bodenschäden die Waldbestände systematisch mit Rückegassen erschlossen?Wird ausreichend Totholz im Wald belassen und wird auf gefährdete Tier und Pflanzenarten Rücksicht genommen? Diesen und vielen weiteren Fragen mussten sich die Verantwortlichen des Forstbetriebs sowohl bei der Durchsicht der Akten im Büro als auch bei der Begutachtung draußen im Wald stellen.

In Begleitung der beiden Betriebsleiter Franz Paulus und Rudolf Habereder sowie von Servicestellenleiter Albert Poschenrieder tourte Gleißner durch die Reviere Berching, Painten und Hienheim und inspizierte dort jeweils vier zufällig ausgewählte Waldbestände. Im Hienheimer Forst erläuterte der zuständige Revierförster Thomas Hubmann beispielsweise, wie er es geschafft hat einen ursprünglich gleichaltrigen und mit Fichten dominierten Bestand sukzessive in einen gestuften Mischwald mit allen Altersstufen aus Fichte, Buche und Tanne umzuwandeln. Oder wie er das Regionale Naturschutzkonzept mit den Totholz- und Biotopbaumanreicherungszielen umsetzt. Nach den zwei Tagen zeigte sich der Auditor äußerst zufrieden mit dem Ergebnis und überreichte Paulus das weiterhin gültige PEFC-Zertifikat. „Wir führen mit großem Stolz neben unserem Unternehmenslogo den Slogan «Nachhaltig Wirtschaften.». Aber das nur von uns selbst zu behaupten, ist für den einen oder anderen kritischen Beobachter zu wenig.“, erklärte der Betriebsleiter. Deshalb sei es wichtig, dass unabhängige Sachverständige die Einhaltung dieser Selbstverpflichtung für alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – regelmäßig überprüfen und bestätigen.

PEFC ist die Abkürzung für „Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes“. Hinter diesem Namen verbirgt sich das weltweit erfolgreichste Waldzertifizierungssystem. In Deutschland sind zwei Drittel, in Bayern sogar drei Viertel der Wälder nach den strengen Standards von PEFC zertifiziert. Beim Kauf von Holz mit diesem Siegel ist sichergestellt, dass es nicht aus Raubbau oder Waldzerstörung, sondern aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Nur wenn die Standards eingehalten wurden, dürfen Waldbesitzer weiterhin ihr Holz mit dem PEFC-Herkunftssiegel zieren und verkaufen.