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Schmutzige Hände für Wasseramsel und Edelkrebs: "Bergwaldprojekt" im Forstbetrieb Fichtelberg

Carolin, Teilnehmerin der Bergwaldprojektwoche im Fichtelgebirge, säubert gemeinsam mit Florence und Tom im Auftrag der Bayerische Staatsforsten einen Flussabschnitt des Weißen Mains bei Bischofsgrün (v.l.n.r.) (Foto: Martin Hertel/BaySF)

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Forstbetrieb Fichtelberg säubert mit dem Bergwaldprojekt den Weißen Main

13. August 2021, Bischofsgrün – Freiwillige des Bergwaldprojekts e.V. säubern im Auftrag des Forstbetriebs Fichtelberg den Oberlauf des Weißen Mains von Unrat. Dort soll der Flusslauf naturnah erhalten und revitalisiert werden.

„Ein Autositz, ein Autositz“ jubelt Caroline aus Jena, als sie ein Metallteil mit halb verrotteten Stofffetzen aus dem Fluss zieht. Bis zu den Waden steht die junge Frau im kalten, klaren Wasser und fischt mit den Händen nach all den Sachen, die da nicht hingehören. „Vorhin hatte ich schon eine Radkappe und einen Reifen – langsam könnte ich ein Auto zusammenbauen“ lacht sie. Gemeinsam mit Tom aus Dresden und Florence aus Tübingen säubert sie den Weißen Main zwischen Bischofsgrün und Röhrenhof, der hier durch einen naturnahen Auwald rauscht. Die Aufräumaktion ist Teil einer Freiwilligenwoche, die das Bergwaldprojekt gemeinsam mit dem Forstbetrieb Fichtelberg durchführt. Dazu fanden sich junge und junggebliebene Menschen aus ganz Deutschland im Fichtelgebirge zusammen, um hier gegen Kost und Logis für Natur und Umwelt zu arbeiten. Organisiert hat die Aktion das Bergwaldprojekt e.V., das dafür fachkundige Betreuer zur Verfügung stellt. Und eine eigens engagierte Köchin, die sich darum kümmerte, dass die 18 Teilnehmer, auch bei Kräften bleiben. Untergebracht sind die Teilnehmer in Zelten auf einer Waldlichtung neben einer Forsthütte bei Sophienthal. Moorrenaturierung, Bau eines Wandersteigs und Auerhuhn-Biotoppflege standen bisher für die Freiwilligen auf dem Programm und jetzt eben die Säuberung des Weißen Mains.

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch das Bergwaldprojekt“, so Hubertus Schmidt, Förster am Revier Röhrenhof, in dem dieser Abschnitt des Weißen Mains liegt. „Die Aufräumaktion ist Teil einer Revitalisierungsmaßnahme, mit der die Bayerischen Staatsforsten diesen Flusslauf in einem naturnahen und gut belebten Zustand erhalten. In Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Hof, der Fischereiberatung des Bezirks Oberfranken und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg-Bayreuth haben wir im Frühjahr aus dem Fluss die Baumstämme entfernt, die den Abfluss gefährden könnten. Jetzt sammeln wir den im Laufe der Jahre angespülten Unrat, der für die Lebewesen im Wasser gefährlich sein kann. Und im nächsten Herbst und Winter werden wir hier heimische Edelkrebse einsetzen, die die Tierwelt bereichern werden.“

Ganz zusammengekommen ist das von Carolin vorhergesagte Auto doch nicht. Ein paar Teile fehlen. Dafür hat sie mit ihren Kollegen jede Menge anderen Müll aus dem Fluss gezogen. Folien, Säcke, Röhren, ein Sack voll Stromisolatoren, Kinderspielsachen – einen ganzen Pkw-Anhänger voll. Profitieren werden davon unter anderem die Wasseramseln, eine seltene Kleinvogelart, die in diesem Flussabschnitt zwischen Glasermühle und Röhrenhof noch häufig vorkommt. Und natürlich die Teilnehmer des Bergwaldprojekts. Denn sie können nach der Einsatzwoche mit dem guten Gefühl heimfahren, mit Gleichgesinnten im Fichtelgebirge Gutes für Natur und Umwelt geleistet zu haben.