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Ruhe für das Wild – Ebbe für die Gefriertruhe

Rotwild bei der Winterfütterung

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Forstbetrieb Fichtelberg beendet die Jagdsaison

Fichtelberg, 11. Januar 2017 – Im Fichtelgebirgswald beginnt die Schonzeit für das Wild. An drei Fütterungen bietet der Forstbetrieb Fichtelberg dem Rotwild jetzt Erhaltungsfutter, um es gut durch den Winter zu bringen. Gleichzeitig nehmen die Vorräte an küchenfertigem Wildbret in den Gefriertruhen des Forstbetriebs ab.

Das Wild kann aufatmen. Denn das Ende der Jagdsaison naht und damit kehrt für Reh und Hirsch endlich Ruhe im Wald ein. „Diese Ruhephase kommt auch der Biologie der Tiere entgegen“, erklärt Winfried Pfahler, Forstbetriebsleiter in Fichtelberg. „Jetzt bei kalten Temperaturen und hoher Schneelage fährt das Wild seinen Stoffwechsel herunter und verringert die Nahrungsaufnahme. Das ist eine natürliche Anpassung an den Winter.“ Auch bei der Jagd am Forstbetrieb Fichtelberg wird das berücksichtigt: „Wir haben zum Beispiel die Bejagung des Rotwilds schon Ende Dezember eingestellt, damit die Tiere ungestört zu den Wildfütterungen ziehen können. Dies entspricht den Bedürfnissen der Tiere und vermindert die Verbiss- und Schälschäden an den Waldbäumen. Deshalb versuchen wir, unseren Abschussplan so früh wie möglich im Jahr zu erfüllen, um dem Wild im Winter seine Ruhe gewähren zu können.“

Revierjagdmeister Martin Erl, Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsforsten, beschickt jedes Jahr nach dem ersten Schneefall bis in das Frühjahr hinein drei Rotwildfütterungen im Bereich des Forstbetriebs Fichtelberg mit Heu, Grassilage und Zuckerrüben. Sie dienen dazu, den Tieren genug Nahrung zu bieten, damit sie über den Winter kommen. Dazu sind der Berufsjäger mit seinen Helfern täglich draußen an den Fütterungen und kümmern sich um das Wild. Schon anhand der weggefressenen Futtermenge können sie erkennen, dass es den Tieren gut geht und sie nicht in ihren Wintereinständen gestört werden.

Bei Beunruhigung stehen die Wildtiere unter Stress, müssen kräftezehrend durch den tiefen Schnee fliehen und verbrauchen dabei den im Sommer und Herbst angefutterten Winterspeck, den sie bei kalter Witterung und hoher Schneelage zum Überleben brauchen. Deshalb – so die Bitte der Förster - sollen Wanderer, Schneeschuhgeher und Tourenskifahrer die vorhandenen Wege, Loipen und Pisten benutzen und Wildschutzgebiete meiden.

Auswirkungen hat die Schonzeit auch auf den Wildbretverkauf am Forstbetrieb. Denn jetzt wo der Nachschub fehlt, leeren sich die Gefriertruhen. „Wer sich für Ostern oder andere Feste noch einen besonderen Gaumenschmaus sichern will, der sollte noch schnell zuschlagen“, rät Winfried Pfahler. „Wer sich jetzt nicht eindeckt, der muss bis Mai warten.“