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Rettungshunde im Staatswald ausgebildet

Bereit zur Vermisstensuche auch unter schwierigsten Bedingungen: Die neu gegründete Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes für Einsätze in den Landkreisen Lichtenfels und Kronach

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Rothenkirchen, 23. April 2015 - Gut ausgebildete Hunde, die im Wald Witterung aufnehmen und eine Fährte verfolgen – da denkt man zunächst an Jagd und Nachsuchenarbeit. Dramatischer wird es, wenn es dabei um Menschenleben und vermisste Personen geht. Rettungshunde, die hierfür speziell in den Landkreisen Lichtenfels und Kronach zum Einsatz kommen sollen, werden derzeit im Staatswald ausgebildet.

Die „Rettungshundestaffel Kronach/Frankenwald/Oberes Maintal“ hat sich im März unter dem Dach des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), Kreisverband Kronach, gegründet und sich an die Bayerischen Staatsforsten auf der Suche nach Übungsmöglichkeiten gewandt. „Nachdem schnell klar war, dass sich das Einsatzgebiet genau mit unserem Bereich deckt, haben wir sofort unsere Waldflächen für Training und Prüfung zur Verfügung gestellt“, sagt Peter Hagemann vom Forstbetrieb Rothenkirchen. „Schon immer wurden bei uns die unterschiedlichsten Hunde für jagdliche Einsätze ausgebildet. Das hier hat natürlich noch eine ganz andere Dringlichkeit und Qualität“.

Für die Qualität des Hundeeinsatzes ist Timo Griebel, Gründer und Ansprechpartner der Staffel, zuständig: „Die Rettungshundestaffel des ASB besteht aus ehrenamtlichen Hundeführern und Hundeführerinnen mit ihren Hunden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, vermisste Personen in unwegsamem Gelände zu suchen. Die Teams Führer/Hund werden dazu in einer eineinhalb- bis zweijährigen Ausbildung auf ihre Einsätze vorbereitet.“ Die danach abgelegte spezielle Rettungshundeprüfung werde alle 18 Monate wiederholt. „So stellen wir sicher, dass die Fähigkeiten von Hund und Mensch nicht nachlassen.“

Bei einer „Kick-Off-Veranstaltung“ in Rothenkirchen stellte Griebel jetzt das gesamte Staffelteam aus derzeit sechs Hunden mit ihren Führern der Öffentlichkeit vor. Mit dabei: Rettungskräfte von ASB, Bayerischem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und der Polizei. Sie alle können auf die Rettungshunde zurückgreifen. Einsatzschwerpunkte sind Fälle von vermissten Personen, wenn die Möglichkeiten von Mensch und Technik an Ihre Grenzen geraten. Eindrucksvoll wurden bei der Vorstellung solche Situationen simuliert: Der scheinbar hilflose „Vermisste“ wurde von jedem der Hunde nacheinander mit großer Professionalität gefunden und die Rettungskräfte herbeigeholt. Dabei kommen grundsätzlich zwei unterschiedliche Sucharten zum Einsatz: Bei der „Flächensuche“ durchstöbert der Hund selbständig das Gelände nach menschlicher Witterung und ersetzt so die menschliche Suchkette. Beim „Mantrailing“ sucht der Hund an der langen Leine gezielt nach einem bestimmten menschlichen Geruch, der ihm anhand eines persönlichen Gegenstandes des Vermissten zuvor präsentiert wurde.

Beide Such- und Rettungsarten werden während der kommenden Monate intensiv in den verschiedenen Staatswaldrevieren am Obermain und im Frankenwald zum Einsatz kommen. Wobei, da sind sich Griebel und Hagemann einig: “Hoffentlich nur zum Training.“