Renaturierung des Krottensee-Moors bei Inzell am BaySF-Forstbetrieb Berchtesgaden
22. Dezember 2023, Berchtesgadener Land, Traunstein – Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) haben mit der Wiederherstellung des Krottensee-Moors begonnen. Ziel ist die Wiedervernässung des Jahrtausende alten Hochmoors unterhalb vom Falkenstein. Nach jahrelangen Planungen und Abstimmung mit Behörden und Grundstücksnachbarn werden zunächst Bäume entnommen, die auf dem entwässerten Moorkörper gewachsen sind.
Die BaySF haben eine lange Tradition im Bereich der Moorrenaturierung. Schritt für Schritt sollen alle Moore, die in der Vergangenheit durch Entwässerung gestört wurden, naturschutzfachlich verbessert werden. Nach dem in der Vergangenheit die großen Moore, wie z. B. das Schönramer Filz, Ainringer Moos oder das Oedmoos im Vordergrund standen, kümmern sich die Bayerischen Staatsforsten jetzt zunehmend um die kleineren Moore.
Vor vielen Jahrzehnten wurde auch das Krottensee-Moor mit Gräben entwässert, um in wirtschaftlichen Notzeiten die unproduktiven Flächen land- und forstwirtschaftlich nutzbar zu machen. Heute steht der Natur- und Klimaschutz im Vordergrund. Durch Wiedervernässung sollen seltene Moorpflanzen, wie z. B. der Sonnentau, gefördert und der im Moorkörper gebundene Kohlenstoff dauerhaft vor Umwandlung in CO2 geschützt werden.
Bevor im kommenden Jahr die alten Grabensysteme verschlossen werden, müssen zunächst viele auf dem Hochmoor stehenden Bäume (meist Fichten) gefällt werden. Infolge ihrer Transpiration entziehen die Bäume dem Moor das wichtige Wasser. Ist das Moor wieder ausreichend vernässt, sterben die verbliebenen Bäume ab und neue Bäume können sich im nassen Milieu nicht ansiedeln. Durch die Entnahme der Fichten wird verhindert, dass sich Borkenkäfer ausbreiten können und die neben dem Moor stehenden Fichten schädigen. Darüber hinaus müssen Trassen freigeschnitten werden, auf denen spezielle Raupenfahrzeuge fahren können, um später die notwendigen Grabensperren einzubringen.
„Mit der Renaturierung des Krottensee-Moors wird der ohnehin schon äußerst wertvolle Lebensraum nördlich des einmaligen Falkensees wunderbar aufgewertet“ schwärmt der Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden Dr. Daniel Müller. Entscheidend sind Förster und Forstwirte, die mit großem Herz und Sachverstand die Natur im Staatswald schützen. „Dem Inzeller Förster Georg Berger gebührt daher ein ganz besonderer Dank“ so Müller.