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Rekordergebnis beim Wertholzverkauf: Die „Braut“ kommt aus den Wäldern des Forstbetriebes Landsberg

„Braut“ mit den Verkäufern v.r. Alex Mayr, Vorsitzender WBV Holzkirchen; Christian Webert, Leiter AELF Holzkirchen; Robert Bocksberger, Leiter Forstbetrieb Landsberg (Foto: AELF Holzkirchen).

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Die Riegelmaserung ist an der Holzoberfläche unter Rinde erkennbar (Foto: Robert Bocksberger)

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7. Februar 2022 – Bei der Oberland-Wertholzsubmission hat ein Stammstück aus dem Forstbetrieb Landsberg – Revier Wessobrunn mit über 20.000 Euro den Spitzenerlös eingebracht.

Die Waldbesitzervereinigung Holzkirchen organisiert alljährlich für die Waldbesitzer im Pfaffenwinkel eine Submission von wertvollen Holzstämmen. Zahlreiche Waldbesitzer, Waldbesitzervereinigungen, kommunale und staatliche Forstbetriebe haben 650 Festmeter an den Lagerplatz in St. Heinrich am Starnberger See geliefert. Auf der Suche nach hochwertigen Hölzern haben sich über 70 holzverarbeitende Betriebe mit Ihren Geboten beteiligt. Zum Verkauf kommen dabei Stammstücke, die durch ihre Stärke und geringen Fehlern, zur Weiterverarbeitung als Möbel, Furnier oder im Innen- und Außenbereich geeignet sind. Der wertvollste Stamm wird als die „Braut“ der Versteigerung bezeichnet.

Den größten Anteil der angebotenen Menge stellt dabei die Eiche mit 190 Festmeter, gefolgt vom Bergahorn mit 120 Festmeter. Die Veranstalter sind mit dem Durchschnittspreis für die hochwertigen Hölzer von 427 Euro pro Festmeter sehr zufrieden. Die guten Preise und die rege Nachfrage belegen die hohe Wertschätzung für Holz im Innenausbau und als Möbel beim Endkunden. Auch für die Waldbesitzer und Förster sind sie das Ergebnis jahrzehntelanger Pflege ihrer Wälder.

Für den Forstbetrieb Landsberg der Bayerischen Staatsforsten war das Ergebnis besonders erfreulich: Die „Braut“ kommt aus dem Revier Wessobrunn. Der fehlerfreie Bergahornstamm mit einer durchgehenden Riegelmaserung wurde für über 20.000 Euro verkauft. Mit ca. vier Meter Länge und über 60 cm Durchmesser ein relativ kurzes, aber starkes Stammstück. Auch die „Zweitlänge“, das Stammstück oberhalb des Erdstammes, erbrachte noch einen Erlös von über 1.750 Euro.  Der enorme Wert ergibt sich durch die Maserung, die den ganzen Stamm durchzieht. Bei einem „Riegel“ wachsen die Holzfasern wellenförmig und erzeugen bei der Verarbeitung ein sehr begehrtes und schönes Muster. Häufig ist diese Holzeigenschaften z.B. bei Geigenböden – sprich der Geigenrückseite aus Ahornholz – zu sehen. Der Stamm wurde von einem Furnierwerk aus Unterfranken gekauft, der daraus millimeterdünne Furniere schneidet und eine große Menge des beliebten Holzmuster erzeugen kann. Auf verschiedene Holzplatten geleimt findet das Furnier als Möbelstück oder hochwertige Paneele seinen Weg in die Wohnungen.

Die wertvolle Maserung ist zum Bedauern der Waldbesitzer nur bei ca. 2-4 Prozent der Ahornstämme zu finden, zudem selten in einer so intensiven Ausprägung. Der Stamm ist mit einem Preis von fast 17.000 Euro pro Festmeter einer der wertvollsten, die in Bayern je verkauft wurden.