Headerimage

Neue Feuchtbiotope im Neuwirtshauser Forst

Lebensraum für viele Arten geschaffen

Hammelburg/Neuwirtshaus – Arnulf Schöberl, Revierleiter am Revier Schönderling des Forstbetriebs Hammelburg, hat kurz vor seiner Pensionierung zwei weitere Feuchtbiotope in den Wäldern des Neuwirtshauser Forstes anlegen lassen. Gerade in so trockenen Sommern wie in den letzten beiden Jahren finden die Tiere des Waldes hier Wasser und Abkühlung.

Arnulf Schöberl ist Stolz auf „seine“ Feuchtbiotope. „Wir legen schon seit vielen Jahren Feuchtbiotope hier im Staatswald an. Es sind rund 150 Feuchtbiotope allein im Revier Schönderling entstanden mit einer Fläche von ca. 25 ha“, das entspricht etwa 30 Fußballfeldern. Und die Anlage hat sich aus Arten- und Biotopschutz sehr gelohnt. Zahlreiche seltene Arten haben sich stabilisiert, bzw. sind wieder aufgetaucht. So wie z.B. der Schwarzstorch, Eisvogel oder auch verschiedene Amphibien und Insekten, wie z.B. der seltene Fadenmolch oder die kleine Binsenjungfer, eine Liebellenart. „Dabei wurde darauf geachtet, dass sie gut verteilt sind um Vernetzungen unter diesen Feuchtbiotopen zu ermöglichen als auch die Biotope in der Größe und Tiefe zu variieren, so dass man für möglichst viele Arten Nieschen schaffen kann, die diese besetzen können“, so Schöberl weiter. Eine echte Erfolgsgeschichte.

Zum größten Teil wurden Fördergelder der besonderen Gemeinwohlleistungen der Forstverwaltung aber auch Mittel der Naturschutzverbände LBV und BN sowie Naturschutzstiftungen und Ausgleichsgelder vom Landratsamt Bad Kissingen, investiert. Bernhard Zürner, Abteilungsleiter vom AELF Bad Neustadt an der Saale, betont, dass Fördermittel der besonderen Gemeinwohlleistungen für solche Naturschutzprojekte, aber auch für Erholungsprojekte eingesetzt werden. Und auch er freut sich sehr, dass diese Mittel für solche Projekte im Sinne des Arten-und Naturschutzes gut investierte Gelder sind.

Auch die Vertreter vom Bund Naturschutz, Oswald Türbl, Uwe Zeitler und Franz Zang begrüßen das Engagement des Forstbetriebes für den Naturschutz und freuen sich, dass diese Feuchtbiotope angelegt worden sind und die Bayerischen Staatsforsten hier die Flächen zur Verfügung stellen.

„Die Hauptaufgabe wird es zukünftig sein, diese Flächen zu pflegen und weitgehend offen zu halten“ so Daniel Zippert, Leiter des Forstbetriebs Hammelburg. „Die Erfolge zeigen uns, dass die Habitate für die Tiere passen. Jetzt müssen wir schauen, dass die Feuchtbiotope auch in dieser attraktiven Qualität erhalten bleiben.“

Als aktuellste Maßnahmen sind in diesem Frühjahr zwei größere Feuchtbiotope angelegt worden. Alle Beteiligten sind sich einig: Ein tolles und erfolgreiches Naturschutzprojekt…

Der Forstbetrieb Hammelburg bewirtschaftet mit seinen 46 Beschäftigten rd. 15.800 ha Wald in 9 Forstrevieren in den Landkreisen Bad Kissingen und Main-Spessart. Jährlich werden rd. 109.000 m3 Holz geerntet und rd. 21 Hektar (das entspricht ca. 30 Fußballfeldern) Wald neu angepflanzt.

Neben dem Hauptprodukt Bauholz werden ca. 35 % als Brenn- Industrie- und Rechtholz genutzt. Alle forstbetrieblichen Arbeiten basieren auf der Idee der nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft. Sie ermöglicht das Miteinander von Holznutzung, Naturschutz und Erholung in einem integrativen Ansatz. Neben ca. 580 km Forstwegen, die auch als Rad- und Wanderwege sehr gut geeignet sind, findet man in unseren Wäldern zahlreiche Erholungs- und Naturschutzschwerpunkte. Wir laden Sie recht herzlich zu einem interessanten und abwechslungsreichen Besuch in unseren Wäldern ein.