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Naturschutz auf steilen Bergmahdern im Naturpark Weißbach

Freiwillige der Sektion Leogang beim Heuliefern.

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09. August 2022, St. Martin - Die Bayerischen Saalforste erhalten auf ihren Flächen im Naturpark Weißbach die Artenvielfalt auf Bergmahdern durch eine Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein – Sektion Leogang – und dem Naturpark Weißbach. Seltene Insekten und Pflanzen und auch die Gemeinschaft der freiwilligen Helfer profitieren.

Seit den 1960er Jahren wurden die steilen Bergmahdern im Hinterthal im Naturpark Weißbach nicht mehr gemäht. Sie drohten mit Bäumen zuzuwachsen. Ein blumen- und insektenreiches Kleinod wird nunmehr im fünften Jahr durch Mähen von freiwilligen Helfern erhalten. Erwachsene und Jugendliche konnten die körperlich schwere und anstrengende Mäh- und Rechenarbeit auf den steilen Bergmahdern erfahren und so auch ihre Gemeinschaft stärken. Forstbetriebsleiter Thomas Zanker und Revierleiter Christoph Dinger freuen sich zusammen mit den Freiwilligen des ÖAV Leogang über die sichtbaren Erfolge dieser Biotoppflege.

Mit dem Projekt „Mahd einmahdiger Wiesen im Naturpark Weißbach bei Lofer“, welches vom Alpenverein Leogang gemeinsam mit dem Naturpark Weißbach auf Flächen der Bayerischen Saalforste umgesetzt wird, wird deren Erhalt gesichert. Dieses Engagement wurde im Januar 2018 mit dem österreichischen Naturschutzpreis "Die Brennnessel – Naturschutz is ka gmahde Wies'n" ausgezeichnet.

Rund 20 Freiwillige mähten und rechten in der ersten Augustwoche 2022 bei sommerlichem Wetter. Die Erfolge auf diesen stets einmal im Jahr gemähten steilen Berghängen wurden nun im Jahr 2022 mittels einer Expertenkartierung von seltenen Schmetterlingen sichtbar gemacht. Die Bergmahder sind voll mit seltenen Insekten und Pflanzen. So wurde z.B. der Thymian-Ameisenbläuling, der Komma-Dickkopffalter sowie die Alpine Gebirgsschrecke nachgewiesen.

Ersterer ist im Land Salzburg eine Art der Vorwarnliste, im Salzburger Alpenvorland ist die Art bereits ausgestorben. In Bayern ist sie als stark gefährdet geführt (s.a. https://www.hausdernatur.at/de/thymian-ameisenblaeuling-phengaris-arion.html). Der Dickkopffalter ist für das Land Salzburg im Alpenvorland bereits in der Kategorie stark gefährdet aufgeführt. Die Alpine Gebirgsschrecke ist ein europäischer Endemit, der nur mit großen Verbreitungslücken von den Pyrenäen über die Alpen und einige zentraleuropäische Gebirge bis in die Karpaten vorkommt.

Nicht umsonst prangt auf dem Logo des Naturparks Weissbach ein Schmetterling. Die enge Verzahnung von Waldlebensräumen, die von den Bayerischen Saalforsten naturnah bewirtschaftet werden und Bergmahdern sowie Almen, die durch diese Aktion und viele fleissige Bergbauern erhalten werden, bieten eine Artenvielfalt auch an Schmetterlingen, die ihresgleichen sucht.