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Naturnahe Arbeit im Staatswald als Beruf und Berufung

Von links nach rechts: Personalratsvorsitzender Thomas Jährig, Forstbetriebsleiter Fritz Maier, Herbert Förtsch, Servicestellenleiter Roland Knöpfle, Thomas Wiedel

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Ehrung bei den Bayerischen Staatsforsten für zwei verdiente Forstwirte

Nordhalben, 12. Dezember 2018 – Auf der Betriebsversammlung des Forstbetriebs Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten feierten zwei Mitarbeiter ein 40-jähriges Arbeitsjubiläum. Für ihre ausgezeichnete naturnahe Arbeit im Staatswald über jeweils vier Jahrzehnte dankten Forstbetriebsleiter Fritz Maier, Servicestellenleiter Roland Knöpfle und Personalratsvorsitzender Thomas Jährig den Jubilaren Herbert Förtsch und Thomas Wiedel. Mit der Jahresbilanz 2018 waren Mitarbeiter und Betriebsleitung zufrieden.

Bei der Betriebsversammlung des Forstbetriebs Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten wurden zwei Mitarbeiter für Ihre langjährige Tätigkeit im Staatswald geehrt. Herbert Förtsch aus Roßlach-Wilhelmsthal (Landkreis Kronach) und Thomas Wiedel aus Schwarzenbach a. Wald (Landkreis Hof) sind seit 40 Jahren als Forstwirte im Staatswald tätig.

Herbert Förtsch ist ein echter Sohn des Frankenwaldes. Er ist aufgewachsen in Roßlach-Wilhelmsthal und bis heute seinem Wohnort und dem Frankenwald treu geblieben. 1978 begann er seine Ausbildung zum Forstwirt am Forstamt Kronach. Schon sein Vater war Haumeister im Staatswald und in den ersten Wochen der Lehrzeit auch der Ausbilder seines Sohnes. Herbert Förtsch konnte schon in jungen Jahren erfahren, dass der Beruf des Forstwirts anstrengend aber auch sehr befriedigend ist. Die enge Verbindung zum Wald, zu Tieren und zur Natur war eine Triebfeder, diesen Beruf zu ergreifen und als Berufung zu leben.

Thomas Wiedel aus Schwarzenbach a. Wald hat ebenfalls eine intensive familiäre Beziehung zum Forstwirtberuf und zum Wald. Geboren in der „Hinteren Schnaid“ in Wallenfels als Sohn eines Forstwirts konnte auch er durch seinen Vater schon in jungen Jahren die Mühen aber auch die vielen positiven Seiten des Forstwirt-Berufs erfahren. Er absolvierte seine Ausbildung am damaligen Forstamt Bad Steben. Heute ist er für den Staatswald des Forstbetriebs in vier Landkreisen tätig und lebt das breite Berufsbild mit Aufgaben zur Waldpflege, Pflanzung, Jagd, Naturschutz und Erholung mit großem Engagement.

„Nutzen und Schützen“ ist die Aufgabe des Forstbetriebs Nordhalben, der sich von der Grenze Thüringens im Norden bis zur Stadt Bayreuth im Süden erstreckt. Durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung soll eine möglichst hohe Artenvielfalt erzielt und der Wald auf veränderte klimatische Bedingungen vorbereitet werden. In ihrer langen Dienstzugehörigkeit waren die Aufgaben im Staatswald den zwei Jubilaren nicht nur Beruf, sondern gleichzeitig Berufung zu einem Dienst am Wald und der Gesellschaft.

Der Waldumbau durch Pflege von Kulturen, Nutzung von Holz und Pflanzung klimaresistenter und standortsgerechter Baumarten wurde und wird durch die Jubilare mit großem, persönlichen Engagement und vielen Ideen sowie Verbesserungsvorschlägen umgesetzt. Die Kenntnisse dieser langjährigen Mitarbeiter sind für den Forstbetrieb äußerst wertvoll. Die körperlich anspruchsvolle, qualitativ hochwertige Arbeit der Jubilare und ihr wertvoller Einsatz für eine naturnahe Waldbewirtschaftung wurden vo nForstbetriebsleiter Fritz Maier gewürdigt.

Grund zur Dankbarkeit und Zufriedenheit hatte Forstbetriebsleiter Fritz Maier auch bei der Bilanz des Jahres 2018. Der Forstbetrieb Nordhalben hat auf 41 Hektar mit mehreren zehntausend jungen Pflanzen wertvolle Mischbaumarten wie Tanne, Eiche, Buche und Ahorn gepflanzt, die zusammen mit der reichhaltigen Naturverjüngung aus Samen der vorhandenen Bäume den Mischwald der Zukunft ergeben. Auf einer Fläche von 570 ha wurden junge Waldbestände von den Forstwirten gepflegt und zu gemischten, stabilen, gesunden Wäldern geformt. Rd. 100.000 Kubikmeter Holz wurden nachhaltig geerntet und den Sägewerken und Holzverarbeitern in der Region als Rohstoff geliefert. Als Reaktion auf die große Hitze und Trockenheit im Sommer 2018 war die Holznutzung um rd. 20% reduziert worden, weil mit größeren Borkenkäfer-Schäden gerechnet werden musste. Trotzdem konnte der Bedarf der Bevölkerung an Brennholz und Energieholz befriedigt werden.

Zahlreiche Naturschutzmaßnahmen zugunsten der Wildkatze, des Schwarzstorchs und weiterer seltener Tier- und Pflanzenarten wurden realisiert. So konnten mehrere ehemalige Fischteiche in naturnahe Biotope umgebaut werden. Durch Entfernung der künstlichen Wasserzu- und -abläufe an den Teichen wurde auch wieder durchgängige Fließgewässer hergestellt und damit ein großer Beitrag zur Naturschutzfunktion der Gewässer im Staatswald geleistet. Auch hier waren die Kenntnisse und die hochwertigen Arbeiten der Forstwirte sehr wertvoll.

Die Sturm- und Borkenkäfer-Schäden im benachbarten Ausland und in anderen Bundesländern haben schon im vergangenen Jahr die Nachfrage nach weiterem Holz gebremst. Trotzdem konnte der Forstbetrieb Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten das Jahr 2018 noch mit einem zufriedenstellenden wirtschaftlichen Ergebnis abschließen. Angesichts der Trockenheit und Hitze im vergangenen Sommer und der zu erwartenden Borkenkäfer-Schäden im Jahr 2019 ist der Blick in die Zukunft aber von Sorgenfalten begleitet.