Headerimage

Naturfriedhof im Königsholz eröffnet

Andachtsplatz im "Stillen Wald" Königsholz (Foto: Thomas Geiger)

Download

Letzte Ruhe in der Natur

Regensburg / Schnaittach, 25. Mai 2023Auf einem der höchst gelegenen Plätze der Fränkischen Schweiz, im sogenannten Königsholz, haben die Bayerischen Staatsforsten einen Naturfriedhof eröffnet. Der in Kooperation mit dem Markt Schnaittach entwickelte „Stille Wald“ folgt dem gesellschaftlichen Wunsch nach einem letzten Ruheort in der Natur.

Mit dem „Stillen Wald“ im mittelfränkischen Schnaittach öffnet in diesen Tagen ein Naturfriedhof der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) offiziell seine Pforten. Der Vorstandsvorsitzende Martin Neumeyer erklärt die Idee dahinter: „Wir schaffen mit den Stillen Wäldern im Staatswald letzte Ruhestätten in der Natur. Wälder sind Orte der Einkehr, wo die Angehörigen den Verstorbenen nah sein könnten.“ Die Bayerischen Staatsforsten, so Neumeyer, tragen diesem Wunsch nun auch im Königsholz Rechnung.

Frank Pitterlein, der Bürgermeister des Marktes Schnaittach, freut sich über die Kooperation mit den Staatsforsten: „Der Stille Wald bei uns im Markt Schnaittach ermöglicht eine besondere und würdevolle Art des Gedenkens an Verstorbene inmitten ungeprägter Natur. Es ist schön, dass wir diese Möglichkeit zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten schaffen konnten. Unsere Wälder sind Orte der Ruhe und dienen sowohl Erholung als auch Wahrnehmung unserer wunderbaren Natur. Insofern freut es uns in Marktrat, Rathaus und sicher auch in der Bevölkerung, dass dieser besonders schöne Wald weitgehend barrierefrei bzw. barrierearm begehbar und erlebbar wird.“

Der „Stille Wald Schnaittach“ ist der zweite seiner Art, der erste wurde vor zwei Jahren in Mittenwald eingeweiht. Die Wälder werden sorgfältig ausgewählt, wie der zuständige BaySF-Forstbetriebsleiter Harald Schiller erklärt, auf dessen Flächen der „Stille Wald Schnaittach“ liegt: „Wir wählen für die Standorte gezielt Wälder aus, deren Atmosphäre sich für diesen besonderen Zweck eignet.“ In diesen Wäldern finde keine forstliche Nutzung statt, so Schiller. „Wir führen lediglich Maßnahmen der Baumpflege und Verkehrssicherung durch. Das Gedenken soll nicht gestört werden.“

Urnen aus heimischem Holz / Grabpflege durch die Natur
Im „Stillen Wald Königsholz“ wird die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen aus heimischem Holz beigesetzt. Diese sind Schmuckurne und Aschekapsel in einem. Die Grabstätten befinden sich an Bäumen und Felsen, den unterschiedlichen Wünschen entsprechend: Single & Partner, Familie, Gemeinschaft etc. „Bürgerinnen und Bürger können für 25 oder 50 Jahre das Recht erwerben, an einem Bestattungsbaum oder -fels beigesetzt zu werden,“ erklären die Kundenbetreuerinnen des Naturfriedhofs, Birgit Herbst und Franziska Kremitzl

Die Grabplätze werden durch personalisierte Gedenktafeln an den Bäumen gekennzeichnet. So bleibt der Eingriff in die Natur auf ein Minimum beschränkt, denn Grabschmuck und Grabsteine sind nicht vorhanden – die Grabpflege wird durch die Natur übernommen. Bestattungen erfolgen durch Bestattungsunternehmen, nicht durch die Bayerischen Staatsforsten. Als zentraler Gedenkort dient ein überdachter Andachtsplatz in Holzbauweise, der architektonisch in Form eines stilisierten fallenden Blattes gestaltet ist. Der Andachtsplatz ist für die eigentliche Trauerfeier vorgesehen. Wege und schmale Pfade erschließen den Naturfriedhof für Besucher. Auf den Hauptwegen und auf verschiedenen Plätzen stehen Ruhebänke zum Ausruhen und Gedenken.

Weitere Informationen: www.stillewaelder.de