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Nachhaltige Waldwirtschaft im Fokus

Forstbetriebsleiter Franz Paulus (rechts im Bild) und Revierleiter Heinz Bornschlegel (Zweiter v. r.) legten den armenischen Gästen die Grundsätze naturnaher Forstwirtschaft dar. Beispielhaft führten die Forstwirte Georg Kotzbauer und Kurt Rehberger anschließend die Technik der motormanuellen Holzernte vor.

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Armenische Förster informieren sich am Forstbetrieb Kelheim

Berching, 8. Februar 2016  Eine hochrangige Delegation armenischer Förster machte vor kurzem Zwischenstation am Forstbetrieb Kelheim, um sich über die nachhaltige Waldbewirtschaftung bei den Bayerischen Staatsforsten zu informieren. Im Staatswald bei Jettingsdorf erläuterten Betriebsleiter Franz Paulus und Revierleiter Heinz Bornschlegel den Gästen die Grundsätze naturnaher Forstwirtschaft: „Unser Ziel sind standortgemäße, stabile und leistungsfähige Mischwälder. Diese sind in der Regel sehr strukturreich, anpassungsfähig gegenüber Umweltveränderungen und bieten einer Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Bei der Bewirtschaftung dieser Wälder soll nicht mehr Holz eingeschlagen werden als wieder nachwächst.“ Die Forstwirte Georg Kotzbauer und Kurt Rehberger führten den armenischen Besuchern anschließend die motormanuelle Holzernte vor. Hier interessierte die Gäste vor allem, wie gefällte Buchenstämme für verschiedene Nutzungszwecke sortiert und abgelängt werden. Den Hintergrund des Interesses erklärte der Reiseleiter der Delegation, Dr. Erich Mies von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Demnach sind aktuell im Kaukasus durch die Übernutzung der natürlichen Ressourcen die biologische Vielfalt und langfristig die Einkommensmöglichkeiten der ländlichen Bevölkerung gefährdet. Deutschland unterstützt deshalb Armenien im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit bei der nachhaltigen Bewirtschaftung und Nutzung der natürlichen Ressourcen. „Und dazu gehört auch, die Verantwortlichen zu sensibilisieren, dass man die Buchen- und Eichenwälder dort nicht nur energetisch, sondern auch für Schnittholz, Zellstoff oder Holzwerkstoffe nutzen kann“, so Mies.

Mit knapp 30 000 Quadratkilometer ist Armenien etwa so groß wie Belgien. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran und von Südwesten bis Westen an die Türkei. Der Waldanteil liegt bei elf Prozent – zum Vergleich: In Bayern sind es 37 Prozent.