Moorrenaturierung mit Biber, Freiwilligen und moderner Technik
Oberammergau, 26. Juli 2018 - Im Zuge eines Naturschutzprojekts „Moorwaldpflege Premer Filz“ wurde von den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Oberammegau, im Premer Filz zwischen Steingaden und Prem Anfang Juni kräftig angepackt. Eine fleißige Gruppe vom Verein Bergwaldprojekt e. V. hackte, sägte und zog unter fachlicher Leitung des Steingadener Revierleiters Bend Wachsmann absterbende Fichten aus den Moorflächen.
Bei den stärkeren Fichten übernahm Forstwirt Thomas Schöpf die Fällung und ging teilweise bis zur Hüfte „baden“. Im Premer Filz hat der Biber seit zwei Jahren Entwässerungsgräben durch Dammbauten aufgestaut, was zum Absterben der Fichten führte und immer noch führt. Die Entnahme de absterbenden Fichten wirkt sich auch positiv für den Erhalt der dort vorkommenden Moor-Spirken aus, die oft unter der Konkurrenz durch die Fichte leiden.
Da hierbei der von den Fichten möglicherweise ausgehende Borkenkäferbefall, v. a. für den angrenzenden Privatwald, aber auch der erwünschte Nährstoffenzug in den Moorflächen zu beachten war, mußten die Bäume zwischen ein und sechs Metern Höhe gefällt und mit einer Spezialmaschine herausgerückt werden. Dies übernahm eine leichter Raupenquad-Rückezug des Unternehmers Christian Balz.
Die leichte Kombimaschine überzeugte durch geringes Gewicht (1,2 to) mit minimalem Bodendruck (leer: 60 g/m2, beladen max. 600 g/m2) und äußerst geringsten Fahrspuren. Die nur 1,45m breite, 6m lange 8x8-Maschine besitzt einen 3,8m-Kran mit hydraulischen Stützen und eine Zuladung von zwei Tonnen. Optimale Ladelängen sind 3 - 4m.
Der Einsatz wird auch in der Forstfachpresse in einer der nächsten Forst&Technik-Ausgaben ausführlich vorgestellt. Aufgrund der positiven Ergebnisse ist für 2019 eine Fortsetzung des Projektes mit Bergwaldprojekt und Raupenquad-Rückezug bereits geplant. Hier kommt dann vielleicht eine Seilwinde zum Einsatz, die den Arbeitsbereich deutlich vergrößern würde.